DANIEL JOHANNSEN

Tenor

Was die Presse so über mich zu sagen hat.

 

What critics say about me.
Unfortunately almost completely in German!

Hier bekommen Sie eine sehr ausführliche Zusammenfassung meiner Konzert-, Opernrezensionen sowie CD-Kritiken.

Dear readers, please excuse that I do not provide my German reviews in English; however, there are a few of them in the English original. You can detect them while scrolling in the right column.


Fr. Schubert, Die schöne Müllerin, op. 25, D 795 — Liederabend mit dem Pianisten Helmut Deutsch am 28. 5. 2011 in der Allerheiligen-Hofkirche der Münchner Residenz

Michael Stallknecht in der Süddeutschen Zeitung vom 31. 5. 2011: »Phänomenal

Daniel Johannsen in der Hofkirche

MÜNCHEN – Daß Daniel Johannsen seit kurzem eine rasche Karriere hinlegt, versteht man bei dieser ›Schönen Müllerin‹ sofort: Der helle, leichte Tenor des 32-Jährigen öffnet sich mühelos, Mischung und Übergang zwischen Brust und Kopf sind perfekt, ohne daß die Höhe je körperlos klänge. Hinzu kommt eine Textverständlichkeit, die einem verblüfft gebannten Publikum in der Allerheiligen-Hofkirche das übliche Mitlesen erspart. Wenn Helmut Deutsch sich für den jungen Österreicher in München persönlich ans Klavier setzt, bereitet er feinst engmaschigen Pianissimo-Boden, indem er so lässig wie meisterlich nur noch das Wichtige zeigt: Fast skizzenhaft blitzt eine Naturimitation hier, ein Harmoniewechsel, eine Baßlinie dort.
Solchermaßen sind die Fundamente, auf denen Johannsen Schuberts Liederzyklus erbaut. Erbaut mit fabelhafter gestalterischer Intelligenz, erbaut mit erstaunlicher farblicher und dynamischer Bandbreite. Johannsen differenziert Strophen, Wörter, ja Konsonaten, indem er bei durchweg zügigen Tempi nie die Linie, die Bezüge zwischen den Liedern, den Bogen vergißt. Das ›Bächlein‹, die ›Äuglein‹, die ›klein Blumen‹: Wer hätte dieses Biedermeier zuletzt beglaubigt? Hier enthält das Kleinste das Ganze. Herzrührend linkisch, naiv, auch trotzig und selbstironisch zeigt Johannsen den Müllerburschen.
Doch dringt er ins innerste Wesen romantischer Ironie, indem Liebe von Anbeginn Wahn ist, Hoffnung selbst dort Schein, wo der Text das Gegenteil sagt. Bisweilen zweifelt man, ob sie existiert, diese schöne Müllerin. Hier zerbricht einer nicht an einer schlecht laufenden Affäre, sondern am Achsenbruch zwischen Ich und Welt. Wo den meisten Interpreten die zweite Hälfte ins Larmoyante rutscht, weil der Höhepunkt mit der ›Ungeduld‹ oder ›Mein!‹ überschritten scheint, spannt Johannsen schlüssig den Bogen ganz auf die letzte Enttäuschung hin, entfaltet auch stimmlich die größte Kraft erst beim Selbstmordentschluß der ›Trocknen Blumen‹.
Dazwischen werden geniale Momente von Beiläufigkeit (›Tränenregen‹), von Zwielicht (›Pause‹), von Kämpfen und doch nicht Wollen die eigentlichen. Johannsen hält das Maß zwischen Verkörpern und Erzählen, überdehnt nirgends ins psychologisch Hysterische, ins expressionistisch Effektheischende. Es ist dieses Musizieren in all seiner ungeheuren Nachdrücklichkeit überwölbt von Geschmack, von Kunst im besten Sinne des Wortes.«

F. Schubert, Die schöne Müllerin, op. 25, D 795 — recital together with Helmut Deutsch, piano, at Allerheiligen-Hofkirche, Royal Palace Munich, on May 28th, 2011

Michael Stallknecht, Süddeutsche Zeitung, May 31st, 2011:

“Phenomenal
Daniel Johannsen performing at Hofkirche

MUNICH – Witnessing this ‘schöne Müllerin,’ one immediately comprehends Daniel Johannsen’s recent career: the bright voice of the 32-year-old tenor opens smoothly and effortlessly, his voix mixte is just perfect, presenting an upper register fully supported by the body. Moreover, he delivers the lyrics with such limpidity that none of the spellbound listeners would have any need to open the text book. The great Helmut Deutsch himself accompanied the young Austrian, providing him with a delicate pianissimo texture and pointing out (both casually and masterly, rather sketchy) only the gist: a flash of nature here, a change of harmony, a bass line there.
Such are the fundaments upon which Johannsen erects Schubert’s song cycle, designing it with marvellous intelligence and creativity, with an astonishing variety of colours and dynamics.
Johannsen manages to differentiate verses, words, even single consonants — and yet never loses the line, the inner connection between the songs, as he is well favouring a rather easy pace. This Biedermeier coulisse – adorned with ‘Bächlein,’ ‘klein Blumen’ and
‘Äuglein’ – is drawn earnestly and with affection. Yet the smallest item contains the whole complexity. Touching with simplicity, self-mockery and even defiance, this young mill lad is Daniel Johannsen’s alter ego.
But the singer gains the inner essence of romantic irony, pointing out that love is throughout delusion, hope is sheer gloom, even if the lyrics should tell the opposite. Sometimes the listener strongly doubts the existence of such a ‘schöne Müllerin.’ The chap isn’t just disappointed with the unpleasant outcome of an affair. Here you can observe nothing less than the painful and desperate axle fraction between the individual and the world. Unlike many other Schubert singers, who lead the second half of the cycle constantly to mawkishness (as the climax was already set with ‘Ungeduld’ and ‘Mein!’), Johannsen is conclusively heading towards the ultimate frustration, also obtaining the full vocal impact with the suicide decision of ‘Trockne Blumen.’
In between, brilliant moments of casualness (‘Tränenregen’), of twilight (‘Pause’), situations of inner disruption become the virtual highlights of this evening. Johannsen always keeps the balance between embodiment and narration, neither getting into psychological hysteria, nor into expressionistic razzle-dazzle. This capturing musicianship is driven by good taste, literally representing pure art.”

Fr. Schubert, Die schöne Müllerin, op. 25, D 795 — Liedmatinée mit dem Pianisten Christoph Hammer am 30. 4. 2023 im Kleinen Goldenen Saal in Augsburg

Rüdiger Heinze in der Augsburger Allgemeinen vom 2. 5. 2023: »Schubertiade mit Sternstunden
Der begnadete Tenor Daniel Johannsen singt tief berührend Schuberts Liederzyklus ›Die schöne Müllerin‹ […]
Nach sechs Liedern nur stellte sich zwangsläufig die Frage: Wie lange wohl ist es her, daß in Augsburg eine so schöne, reine, leichtgängige, elastische, ernsthafte, musikalisch und textlich so wohlartikulierte Stimme zu hören war? Die Antwort: Womöglich ein bis mehrere Jahrzehnte. Die wirklich begnadeten Solisten fliegen eben nicht im Dutzend herum. Der Liedsänger Daniel Johannsen aber ist begnadet — und unter anderem einst von Fischer-Dieskau bestens ausgebildet. Der ließ nichts durchgehen, gar nichts.
Wes das Herz voll ist, des geht der Mund über. Johannsen ist ein zauberhaft erzählender Sänger. Hoffnung, Begeisterung, Euphorie, Liebe des wandernden Müllergesellen läßt er – reflektiert – aufblühen, wie dann mit Auftritt des Jägers und Nebenbuhlers auch den Ärger, die Resignation, den Anflug von Zynismus und Selbstmitleid. Die ganze Welt der Schubertschen Gefühlsausbrüche, gepackt in eine knabenhaft-offene Kopfstimme, männlich-markante Mittellage, profund tiefe Bruststimme. Die Liedtexte braucht es nicht zum Mitlesen, sie sind plastisch zu vernehmen; die Verinnerlichung wie der Ausbruch. Eine Sensation in ihrer ungekünstelt-natürlichen Wiedergabe, die gleichzeitig aber doch künstlerisch überhöhte. Und Christoph Hammer, der Pianist, Pädagoge, DMG-Präsident, umhüllte am Hammerflügel diskret die Empfindungen — mit zunehmend dunkel-melancholisch umflortem Klang, was der Interpretation weitere – sinnliche – Sinnbestimmung verlieh. Klar: Ovationen. […]«

J. S. Bach, Johannes-Passion, BWV 245 (Evangelist) — Konzert gemeinsam mit den Ensembles der J. S. Bach-Stiftung St. Gallen (Ltg.: Rudolf Lutz) im Rahmen des Bachfests Leipzig am 14. 6. 2022 in der Leipziger Thomaskirche

Peter Korfmacher in der Leipziger Volkszeitung vom 16. Juni 2022:
»So intensiv wie möglich
Der bisherige Höhepunkt des Bachfestes: Rudolf Lutz, die Bach-Stiftung St. Gallen und famose Solisten mit der Johannes-Passion in der Thomaskirche.
›Erwäge‹, singt Daniel Johannsen von der Empore in die Thomaskirche, ›erwäge, wie sein blutgefärbter Rücken in allen Stücken dem Himmel gleiche geht.‹ Weich singt er es, mit zärtlicher Traurigkeit im Angesicht des gegeißelten Jesus. Hell ist dabei sein Timbre. Jede Silbe, jeden Ton hat der Tenor fein modelliert — und doch gehen sie auf in fließenden Linien, die sich umschlingen mit denen der beiden Soloviolinen. Es ist dies ein Moment höchster musikalischer Innigkeit, einer dieser Bachfest-Momente, in denen die Besten das Beste transzendieren. […]
Überhaupt sind die Solisten des Abends ein Großereignis: Johannsen singt nicht nur atemberaubende Arien, er ist auch als Evangelist auf dem Gipfel. Er treibt die Erzählung des Johannes mit dramatischem Furor voran, malt mit dem Timbre seiner Stimme, der Färbung von Vokalen, der Intensität von Konsonanten Passions-Tableaus von größter Dichte. Und klingt dabei doch immer und in jeder Lage: schön. […]«


Hans Zender, Schuberts »Winterreise«. Eine komponierte Interpretation — Konzert anläßlich des 25-jährigen Jubiläums der Holst-Sinfonietta (Leitung: Klaus Simon) am 10. 11. 2021 im E-Werk Freiburg

Annika Kirschke in der Badischen Zeitung vom 12. 11. 2021: »Ein Tenor zeichnet ein Psychogramm.
Die Holst-Sinfonietta mit Hans Henders ›Winterreise‹
Einmal im Jahr muß man sie hören: die ›Winterreise‹ von Franz Schubert. Sonst wäre es nicht vollständig im musikalischen Sinne. Was für ein Glück also, daß sie an einem neblig-trüben Novembertag auf dem Programm steht, noch dazu in der Bearbeitung von Hans Zender. Eine bessere Wahl hätte die Holst-Sinfonietta für ihr 25-jähriges Jubiläum nicht treffen können als Zenders ›musikalisches Vermächtnis‹, wie Dirigent Klaus Simon es in seiner Ansprache formuliert. Dieses Werk, in dem die Grenzen zwischen neuer und alter Musik vollkommen ineinander verschwimmen, in der mit einer bunten Klangfarbenpalette gemalt werden kann, in dem es um technische Präzision ebenso geht wie um das Gespür für Stimmungen, Balancen, Dynamik und Timing. [...]
Was aber diesen Abend darüber hinaus zu einer Sternstunde macht, ist der Tenor Daniel Johannsen. Er ist von Anbeginn Zentrum in Zenders musikalischem Psychogramm. Er nimmt einen mit auf die Reise zu den seelischen Abgründen, zeigt die Fratze der inneren Zerrissenheit ebenso wie liebliche Verträumtheit. Es sind die feinen Gesten – ein verwegenes Lächeln, ein staunender Mund, der Blick zum Fenster –, denen man folgen muß. Spätestens beim Lied ›Die Post‹ wird klar, daß es sich hier nicht um einen ›erweiterten‹ Liederabend handelt, sondern um ganz große Oper. Gelegentlich hat Johannsen es schwer, sich klanglich gegen den Orchesterapparat durchzusetzen — die Akustik im E-Werk macht es ihm nicht leicht. Doch es sind die klanglichen Kontraste, die für Gänsehaut sorgen, die Innigkeit des Gesangs, die Wucht des Klangapparates, die Feinheit der Schlußklänge. Wie gut, daß nun ein Jahr bis zur nächsten ›Winterreise‹ vergehen kann, denn die Reise dieses Abends wird beim Publikum des ausverkauften Saales noch lange nachhallen.«


»Schubertiade!!« ― ein vokal-instrumentaler Kammermusikabend der styriarte, dargeboten am 25. 7. 2020 in der Grazer Helmut-List-Halle

Eva Schulz in der Kleinen Zeitung vom 27. 7. 2020: »Wollte man die Höhepunkte der zweiten Schubertiade erwähnen, müßte man das Programm Punkt für Punkt aufzählen. Das Streichquartett Maria Bader-Kubizek, Aki Saulière, Axel Kircher und Rudolf Leopold gestaltete mit Florian Birsak (Hammerklavier) und Tenor Daniel Johannsen einen ergreifenden Abend, Interpretationen voll Tiefe und Intensität, voll Sentiment ohne Sentimentalität. Das Streichquartett ›Der Tod und das Mädchen‹ geriet ebenso berührend schön wie das gleichnamige Vokalwerk. Johannsen, der erst kürzlich seine Schubert-CD (›Lieder ohnegleichen‹) präsentierte, trifft in seiner Interpretation immer einen sehr natürlichen, eindringlichen Ton. Die Zugabe ›An den Mond‹ vereinte in der Bearbeitung von Walter Bass alle sechs Interpreten.
Das Resümee nach zwei Schubertiaden: Wochenlang darauf gefreut, Erwartungen weit übertroffen.«

*

Roland Schwarz in der Kronen Zeitung vom 27. 7. 2020: »... Unfaßbar zart und intim zelebrierte man ein Hochamt aus Schuberts Liedern und dem Quartett ›Der Tod und das Mädchen‹.
Auch das ist ein Zeichen von Meisterschaft, daß man jedes Konzert aufs Neue als Gelegenheit begreift, Schönes zu schaffen. Maria Bader-Kubizek, Aki Saulière, Axel Kircher und Rudolf Leopold gelang dies am zweiten Schubert-Abend in eindrucksvoller Weise.
Die Hintergründigkeit von Quartett D 810 wurde wunderbar herausgearbeitet, die vermeintliche Idylle des ersten Satzes in bezaubernde Nachdenklichkeit des Andante verwandelt, die bis in den Presto-Schlußsatz nachwirkte. Ausdruck, Präzision, Zusammenspiel, all dies war im Vergleich zum Vorabend wie ausgewechselt, auf den Punkt, gehaltvoll und begründet.
In ähnlichen Superlativen muß man über Daniel Johannsens Gestaltung von Schuberts Liedern sprechen. Bereits den einleitenden Block verwandelten der Tenor und Florian Birsak am Hammerklavier in ein atemberaubendes Erlebnis. Johannsen stellte die Meditationen über Leben und Tod in einen nahezu sakralen Zusammenhang. Er schuf fragile Monumente der Transzendenz und Momente voller Intimität, die gleichermaßen in die Seele des Interpreten wie die des Komponisten blicken ließen und im Trio ›Auf dem Strom‹ mit Cello und Klavier in einer zarten Andacht ihren Höhepunkt fanden. Verdient langer Applaus für alle!
«


Fr. Schubert, Die schöne Müllerin, op. 25, D 795 — Liederabend mit der Pianistin Annette Seiler am 16. 10. 2019 im Haus der Musik Innsbruck (Anmerkung: Es war dies der allererste Liederabend, der im neueröffneten Kammermusiksaal stattfand.)

Tiroler Tageszeitung  vom 18. 10. 2019: »... Wie kann man den Gefühlsstürmen des jungen Burschen vokal gerecht werden? Idealerweise so, wie es der Wiener Tenor Daniel Johannsen anlegt. Er leuchtet feinste Nuancen aus, wechselt bruchlos von tiefen Lagen in die Kopfstimme und lotet mit wohldosierter Dynamik dramatische Aspekte aus. Er ist imstande, innere Spannung zu transportieren, Emotionen körperlich erfahrbar zu machen.
An seiner Seite hat er mit der am Landeskonservatorium als Professorin tätigen Annette Seiler die ideale Partnerin und diese wiederum, mit dem von Johann Georg Gröbner um 1830 gebauten Hammerflügel, das ideale Instrument. Ein kongeniales Trio. Seiler weiß um die Dramaturgie, wenn der Blick vom munter sprudelnden Bächlein in die Seele des geplagten Gesellen fällt. Prägnant der Anschlag, der vollendet romantische Lyrikton ebenso getroffen, wie die pulsierende Euphorie bis hin zur zugespitzten existentiellen Panik.
Ein großer Schubertabend, tosender Applaus.«


J. S. Bach, Matthäus-Passion, BWV 244 (Evangelist) — Konzert gemeinsam mit Chor und Orchester St. Michaelis (Ltg.: Christoph Schoener) am 14. 4. 2019 in der Hamburger Hauptkirche St. Michaelis

Peter Krause in der Welt vom 16. 4. 2019: »›Matthäus-Passion‹ mit Apostelfunktion [...] Die tollkühne Verlebendigung der Worte des Evangelisten Matthäus durch den Tenor Daniel Johannsen sollte Pastoren zu denken geben. Ja, sie sollten bei diesem grandiosen Sänger in die Lehre gehen, um zu lernen, was im Wort Gottes auch heute noch für eine Sprengkraft liegt, dann könnten sie zu flammenden Predigern einer unerhörten Botschaft werden, die Menschen erneut in die Kirchen treibt. [...] Das lag nicht nur am Sänger des Evangelisten, Daniel Johannsen, seiner gleißenden Stimme und dessen – so selbst von Peter Schreier nicht gehörter – sensibel extremer, gleichwohl nie manierierter Textexegese. Eine der ganz wenigen Sängerinnen, die Wagner und Bach auf stilgenauem Weltniveau interpretieren, ist Wiebke Lehmkuhl. Ihr wie aus Ebenholz gebauter, balsamisch betörender, innig warmer Edel-Alt gepaart mit ihrer hohen klugen Musikalität machten ihre sogar mal sanft swingenden Arien zu kostbaren Augenblicken erfüllter Zeit. ...«

J. S. Bach, Matthäus-Passion, BWV 244 (Evangelist und Tenor I) — Konzert gemeinsam mit Consort und Orchester Wiener Akademie (Ltg.: Martin Haselböck) am 9. 4. 2019 im Großen Saal der Gesellschaft der Musikfreunde in Wien

Walter Weidringer in der Presse vom 11. 4. 2019: »... Vollends in Richtung eines großen katholischen Welttheaters rückte diese Lesart durch den Evangelisten Daniel Johannsen: Geschmeidig glitt sein leuchtender Tenor durch die hohe Tessitura, jede Silbe schien auf die Goldwaage der Expressivität gelegt. Vor allem war er kein nüchterner, um das Ende längst wissender Protokollant, sondern ein lebendiger, spontan mitfühlender, bestürzter Zeuge des unerhörten Geschehens. Stellenweise mochte er damit ans Manierierte streifen, doch verlieh das dem Abend ein pulsierendes Herz. ...«

E. Humperdinck, Königskinder in der Melodram-Urfassung von 1897 (Königssohn) — Konzertante Produktion des Stadttheaters Gießen unter der Leitung von Michael Hofstetter, Première am 10. 2. 2019

Karsten Mackensen im Gießener Anzeiger vom 12. 2. 2019: »... Der Gießener Generalmusikdirektor Michael Hofstetter hat nun das Wagnis begangen, sich dieser ersten Fassung des später zur Oper umgearbeiteten Stoffes auf ein Märchendrama von Elsa Bernstein-Porges wieder anzunehmen. Der Erfolg bei der Premiere im Stadttheater am Sonntag gibt ihm in vieler Hinsicht Recht. Die Intensität der musikalisch-sprachlichen Ausdrucksgebärden war in den gelungensten Momenten des zweieinhalbstündigen Abends frappierend. Sprache und Sprechen wird in diesem Konzept selbst zu einer hochgradig gestischen, körperlich erfahrbaren Musik. Hofstetter versammelte für sein Projekt ein sorgfältig ausgewähltes Ensemble; durch praktisch völlige Tilgung aller Sprechrollen genügten vier Personen (die dann vereinzelt durch Chor und Chorsolisten ergänzt wurden). [...]
Obwohl sie nicht die Hauptrolle spielt, darf die Figur der Hexe herausgestellt werden. Denn Hofstetter hat mit deren Besetzung einen Coup gelandet: Anja Silja ist eine Grande Dame der Oper, sie hat in den vergangenen gut 50 Jahren Bühnengeschichte geschrieben. [...] Siljas Interpretation blieb ganz auf der Seite der sprachlichen Deklamation – mit großartiger Wirkung. Die expressive und doch unpathetische Rauheit ihrer Rezitation führte schon in die Nähe Brecht’schen Theaters. Das mag sich Humperdinck anders gedacht haben, ergänzte aber aufs Beste die individuellen Zugänge der anderen Solisten. Marie Seidler als Gänsemagd gestaltete ihre Partie oft stärker gesanglich, gleichsam weniger ›realistisch‹ – mit größtem Effekt gerade auch in den berührenden Momenten erst naiver Lebensfreude, dann stillen Abschieds. Ihr zur Seite stand als Königssohn der hervorragend agierende Daniel Johannsen. Das war eine Meisterleistung an aufmerksam-sensibler, im besten Sinne theatraler Stimmgestaltung. Und schließlich Gregor Dalal als Spielmann: von zwingender Kraft seine prachtvolle Stimme. Auch ihm gelang die Balance zwischen expressivem Sprechgestus und Gesanglichem (der Wechsel war deutlich zu hören in den Einlageliedern) in eindrücklichster Weise.
Das Philharmonische Orchester Gießen spielt keine geringe Rolle bei der ganzen Sache: Hoch illustrativ, mitunter lautmalend, fügt es der Handlung eine eigene Spur hinzu. Die Musiker waren hervorragend aufgelegt und zauberten Bilder und Stimmungen von größter Farbigkeit und Intensität. ...«

Barockkonzert mit Werken von H. Schütz, D. Buxtehude und N. Bruhns am 10. 11. 2018 in der Schutzengelkapelle am Klosterplatz in St. Gallen

Bettina Kugler im St. Galler Tagblatt vom 14. 11. 2018: »... Johannsen gilt derzeit als einer der gefragtesten Bachtenöre seiner Generation. Meist aber sind seine Auftritte im Rahmen einzelner Kantaten viel zu kurz: Hat er gerade noch in lebhafter Aussagekraft ein Rezitativ beim Wort gepackt, so ist die darauf folgende Arie wenige Minuten später schon wieder vorbei — und man hätte doch seiner schön timbrierten Stimme, der beiläufigen Virtuosität und eindringlichen Gestaltungskunst des Tenors noch stundenlang lauschen können.
Nicht stundenlang, aber doch abendfüllend war Daniel Johannsen, aufgewachsen in einem evangelischen Pfarrhaus, nun in St. Gallen zu hören — im Rahmen der Barockkonzerte der Dommusik. Begleitet von Musikern des Collegium Instrumentale unter der Leitung von Michael Wersin an der Truhenorgel, präsentierte er Geistliche Concerti deutscher Komponisten aus der Barockzeit vor Johann Sebastian Bach: von Dietrich Buxtehude, Heinrich Schütz und Nicolaus Bruhns. Dessen Vertonung des Psalms 100 ›Jauchzet dem Herren, alle Welt‹ für Tenor, zwei Violinen und Generalbaß dürfte selten live im Konzert zu hören sein — denn sie verlangt in ihren raschen Wechseln und Umschwüngen, in der Üppigkeit an Koloraturen eine Beweglichkeit und exaltierte Ausdruckslust, die kaum ein Interpret derart ungezwungen meistern dürfte wie Johannsen. Zudem ist er ein Sänger, der es versteht, aus dem Moment heraus Impulse zu geben.
Leichtfüßig setzt die Baßlinie (Cello: Bettina Messerschmidt, Chitarrone: Simon Linné) in Buxtehudes Concerto ›Quemadmodum desiderat cervus‹ ein, beflügelt den geschmeidigen Gesang und das Bild der Seele als dürstender Hirsch aus Psalm 42 mit einem geradezu unwiderstehlichen, zeitlosen Swing. Überhaupt spricht die ›Alte‹ Musik einen Abend lang höchst gegenwärtig Geist und Gemüt an. ...«

J. S. Bach, Johannes-Passion, BWV 245 (Evangelist) — Konzert gemeinsam mit der Chorgemeinschaft Neubeuern und dem Orchester der KlangVerwaltung (Ltg.: Enoch zu Guttenberg) am 18. 7. 2017 im Münster Frauenwörth

Egbert Tholl in der Süddeutschen Zeitung vom 20. 7. 2017: »... Guttenberg hat ein Pendant, den inbrünstigen Evangelisten Daniel Johannsen, der von der Kanzel herab erzählt, singt, schreit — grandios und mit einer leidenschaftlichen Präzision. Er wird begleitet von einer der drei Continuo-Gruppen, von Anja Lechner (Cello), Peter Schlier (Baß) und Olga Watts am Cembalo, feinsinnige Künstler der Verzierung. ...«

*

Robert Braunmüller in der Münchner Abendzeitung vom 20. 7. 2017: »... Der Evangelist predigt von der Kanzel: Daniel Johannsen berichtet vom Prozeß und der Hinrichtung Jesu nie neutral, sondern mit einer ans Finster-Fanatische grenzenden Leidenschaft. Daß er das mit einer unglaublichen musikalischen Sicherheit und Genauigkeit tut, überhört man fast, so selbstverständlich fügt es sich in seine Interpretation. ...«

*

Wolfgang Sandner in der Frankfurter Allgemeinen Zeitung vom 27. 7. 2017: »... Und so wurde die Leidensgeschichte Jesu hier konsequent wiedergegeben. Die angedeuteten szenischen Dispositionen, ein alle menschlichen Widersprüche und Bosheiten rhetorisch virtuos von der Kanzel herab verkündender Evangelist (Daniel Johannsen), ein erhöht postierter Christus, dessen Reich nicht von dieser Welt ist (Tareq Nazmi), die kraftvolldirekten Turbae-Einsätze der Chorgemeinschaft Neubeuern und ein konzentriert besetztes Orchester der KlangVerwaltung mit schnörkelloser Phrasierung, äußerster Vibrato-Zurückhaltung bei wenigen intimen Reduktionen auf historisches Instrumentarium (Oboe d’amore, Viola d’amore, Viola da gamba und Laute) — all das war von einer atmosphärischen Dichte und dramaturgischen Rigorosität, die schier den Atem verschlug. ...«

Chor-Orchester-Konzert (J. S. Bach: Magnificat, BWV 243 · W. A. Mozart: Requiem, KV 626), gemeinsam mit der Chorgemeinschaft Neubeuern und dem Orchester der KlangVerwaltung (Ltg.: Enoch zu Guttenberg) am 25. 10. 2016 in der Verizon Hall des Kimmel Center Philadelphia (im Rahmen einer Nordamerika-Tournée)

Choir orchestra concert (J. S. Bach: Magnificat, BWV 243 · W. A. Mozart: Requiem, KV 626), together with Chorgemeinschaft Neubeuern and Orchester der KlangVerwaltung (dir.: Enoch zu Guttenberg) October 25th, 2016 at Kimmel Center’s Verizon Hall, Philadelphia (in the course of a North America conert tour)


David P. Stearns, The Philadelphia Inquirer, October 26th, 2016:
“Out of the blue, a revelatory concert by Munich orchestra and chorus.
Seemingly out of the blue, a five-city tour by the Munich-based KlangVerwaltung Orchestra and Chorgemeinschaft Neubeuern Chorus alighted at the Kimmel Center, not as part of any established series but presented by one Attila Glatz with a handful of soloists I’d never heard of. What immediately told you that this was not some ‘burgomeister outfit’ (a music industry term for provincial groups) was conductor Enoch zu Guttenberg, who is said to have a cult following in Germany, and for all we know, may be a Sergiu Celibidache in training.
By the end of the strong-minded, sometimes-eccentric readings of Bach’s Magnificat and the Mozart Requiem (with 89 singers and 48 instrumentalists), I was ready to sign up for the fan club – and not because I agreed with Guttenberg (at least 30 percent of the time, I did not). But whatever his viewpoint, Guttenberg pursued it to the ultimate with admirable courage and with all elements fully realized on their own terms. And what were those terms? That overall viewpoint was unlike any of the hundreds of others I’ve heard –
demonstrating that Guttenberg seems not to fall back on received wisdom.
The Mozart Requiem was downright upsetting and no doubt aimed to be. The opening movement was taken at twice the usual tempo, with the orchestration articulated so sharply that it sounded like an aggressive minuet with a bad attitude. Timpani used hard, militaristic sticks. The components of orchestra and chorus didn’t blend but competed with each other, as if this were an opera rather than a unified lament. One could even detect an abstracted reference to Orpheus and Eurydice amid passages where the female chorister tone grew ever more wan while the men were more emphatically pleading.
Overall, the performance wasn’t out to comfort anybody’s grief but rather to externalize that awful intractability of loss, reminding you that death leaves an inner dissonance among survivors that may never go away. But in passages that unquestionably required a choral blend, the Neubeuern Chorus had a tight, low-vibrato, fat-free sound that was beautiful in its way.
Mozart’s problematically unfinished requiem also requires strategy, and Guttenberg had that, too. As Mozart receded into his own death and his far-less-gifted student Franz Xaver Süssmayr took over, Guttenberg’s focus turned more toward intensifying the text, since even with lesser music, the words to the requiem are, by themselves, vitally important. In the closing pages, where the piece reprises Mozart’s fugue from earlier in the piece, Guttenberg’s tempo was as fast as it could be – in the interest of climaxing a piece that ends, musically speaking, by treading water. Guttenberg isn’t one of those conductors who relies on the Holy Ghost to descend. With his high-def beat and physical agility that allows him to address particular musicians quite personally, he is definitely in control.
Bach’s Magnificat, which began the concert, has long been my least favorite among the composer’s major works, if only because I’ve almost never heard it convincingly performed. Small-scale historically-informed readings tend to come closer, if only because singers and instrumentalists have a better chance at
treating the constantly-shifting intricacies as chamber music. Even with an unfashionably large choir, Guttenberg came closer than most. Each of the 12 movements had its own clearly defined sound envelope – dictated by the scoring but taken a few steps further by Guttenberg.
The wind solos in the piece are so often played in a perfunctory way that one was startled to hear so much thought and commitment put into them. Vocal soloists followed suit, especially tenor Daniel Johannsen, whose sense of expression was so subtle and genuine that he would have to be one of the premiere oratorio singers in Europe. Among the other soloists – Susanne Bernhard, Anke Vondung, and Tareq Nazmi – you never felt they were opera singers slumming, but artists pouring all that they are into the meaning of Bach’s vocal lines.”

Liederabend gemeinsam mit dem Pianisten Simon Bucher am 24. 9. 2016 im Krafft-Areal Schopfheim

Jürgen Scharf im Markgräfler Tagblatt vom 30. 9. 2016: »... Sicher hat der Wiener Tenor Johannsen mit seinem souveränen Berner Klavierbegleiter Simon Bucher an diesem bemerkenswerten Abend einige neue Freunde für die Schoeck-Lieder gewonnen, die nun wissen, daß Schoeck für den romantischen Liedgesang unverzichtbar ist und er zu den drei großen ›Sch’s‹ gehört: Schubert, Schumann, Schoeck. Das ist sicher nicht zu viel gesagt, zumal sich Johannsen enorm für diese etwas entlegenere Musik engagiert und sie mit großer Innerlichkeit, Schlichtheit, aber auch Dramatik, wo nötig, singt. Dabei schafft er mit angenehmer Stimme im Verbund mit seinem sensibel und differenziert spielenden Pianisten ein Klangbild reiner Schönheit. Angefangen beim frühen Reiselied auf einen Text von Eichendorff bis zu einer Liederauswahl aus den späteren Liederzyklen op. 60 (›Das stille Leuchten‹, 1946) mit Liedern nach den wunderbaren Gedichten von Conrad Ferdinand Meyer, denen der Sänger enorme Dichte verleiht, und op. 62 (›Das holde Bescheiden‹) mit Liedern nach Eduard Mörike (1950). Daß der hervorragende Sänger den 1957 verstorbenen Komponisten an den Anfang seines Liederabends stellt, hat das Publikum, dem Schoeck nicht so geläufig ist, herausgefordert, sich dieser interessanten Klangwelt zu öffnen. Als nuancierter Erzähler fasziniert Johannsen schon in den frühen, bekannteren, noch an Brahms und Schumann orientierten Gesängen; besonders scheinen ihm aber die späteren, recht modern klingenden am Herzen zu liegen. Johannsen singt Schoeck, wie danach eine Auswahl von unbekannteren Schubert-Liedern, mit hellem, leichtem, lyrischem Tenor in bester Phrasierung ganz auf Gesangslinie. Bereits zum dritten Mal konnte man bei einem der Stiftungskonzerte seine gesanglichen Qualitäten erleben: präzise Artikulation, weite Legatobögen, gut sitzende Mezza voce und klangschöne Mitte. Die Interpreten ließen sich auch nicht davon beeindrucken, dass ein paar Reihen leer blieben.
Mit der Weltuntergangsstimmung von Schuberts Lied ›Auflösung‹ (›Geh unter, Welt!‹) wollte man das Publikum nicht nach Hause schicken, und es folgte noch die berühmte ›Forelle‹ mit Anspielung auf die in der Nähe vorbeifließende Wiese sowie ›Berthas Lied in der Nacht‹, eine Trouvaille. Aber dann wurde die letzte Zugabe doch wieder zum ›Nachruf‹, in Schoecks bekanntester (Eichendorff-)Vertonung mit einer sangbaren, ausdrucksvollen Melodie. Bei den über 400 nachgelassenen Liedern gibt es für Daniel Johannsen noch viel von Schoeck zu singen!«

G. Fr. Händel, Jephtha, HWV 70 (Titelpartie) — Szenische Produktion im Rahmen des Festival Retz 2016, Première am 7. 7. 2016 in der Stadtpfarrkirche St. Stephan

Oliver Láng in der Kronen Zeitung vom 9. 7. 2016: »... Regisseurin Monika Steiner inszeniert der Handlung entsprechend und auf den Spielort abgestimmt. In der Stadtpfarrkirche entfaltet sich auf kleinem Raum das tragische Geschehen — und Steiner zeigt es plausibel und glaubwürdig.
Das klappt freilich nur, wenn es auch musikalisch entsprechend aufbereitet wird. Dirgent Ewald Donhoffer ist der richtige Mann, der das Originalklang-Orchester souverän aufspielen läßt und das Werk in einen ruhigen Fluß bringt. Daniel Johannsen als Jephtha singt mit klarem Tenor und setzt dramatische Knotenpunkte; die Damen Bernarda Bobro und Monika Schwabegger punkten ebenso wie Günter Haumer und Nicholas Spanos. Einfaches, feines Musiktheater!«

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Barbara Pálffy im Kurier vom 10. 7. 2016: »... Daniel Johannsen agiert als Titelheld großartig: anfangs selbstsicher und fordernd – sein Stamm braucht ihn, den ausgestoßenen Bastard, ja als Heerführer –, zuletzt gebrochen und wieder isoliert. Auch sängerisch kann man die Partie kaum nuancierter, klangschöner, intensiver gestalten. ...«

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Karl Masek auf www.der-neue-merker.eu: »... Gekonnte Personenführung ist der Inszenatorin zu attestieren. Daniel Johannsen ist ein anfangs bis zur Arroganz selbstsicherer Krieger Jephtha, mit beinahe buffonesker Körpersprache. Sein biegsamer und absolut stilsicherer Tenor durchmißt alle Lagen bis weit ins Baritonale. Atemlos macht sein Entsetzen in dem Moment, als er nach gewonnener Schlacht seiner Tochter wieder begegnet, sowie das kreatürliche Leiden, das er packend ausdrückt. Eine singdarstellerische Glanzleistung! ...«

J. Haydn, Die Jahreszeiten, Hob. XXI:3 — Konzert mit dem GewandhausChor und der camerata lipsiensis (Ltg.: Gregor Meyer) am 5. 6. 2016 im Großen Saal des Leipziger Gewandhauses

Peter Korfmacher in der Leipziger Volkszeitung vom 7. 6. 2016: »... Vor allem von Daniel Johannsens bei aller Leichtigkeit durchsetzungsstarkem Tenor mag man gar nicht genug bekommen. In den Rezitativen baut er auf seine reiche Bach-Erfahrung und entwickelt die Musik ganz aus dem Text heraus. In den Arien wiederum zeigt er sich als instinktiv stilsicherer Periodenbaumeister. Sein geschmeidig geführter Tenor klingt in jeder Lage silbrig weich, und die weit gespannten Bögen gehen in keinem Augenblick zu Lasten des Wortes. ...«

J. S. Bach, Matthäus-Passion, BWV 244 (Evangelist) — Konzert mit der Chorgemeinschaft Neubeuern und dem Orchester der KlangVerwaltung (Ltg.: Enoch zu Guttenberg) am 23. 3. 2016 im Großen Saal der Berliner Philharmonie

Clemens Goldberg im rbb-Kulturradio am 24. 3. 2016: »... Es gibt aber einen so wahrhaftigen, so unglaublich präsenten, so ebenfalls emotionalen, aber nicht kitschigen Evangelisten, daß man dankbar vom Dirigenten abgelenkt wird. Daniel Johannsen singt virtuos, schlank, mit einer ungeheuren Bandbreite an stimmlichen Möglichkeiten, aber vor allem gibt er uns das Gefühl, unmittelbar am Geschehen beteiligt zu sein. Das geht weit, kippt aber nie ins Manierierte. ...«

J. S. Bach, Johannes-Passion, BWV 245 (Evangelist) — Konzerte gemeinsam mit dem Kammerchor Maulbronn und dem Barockensemble il capriccio (Ltg.: Jürgen Budday) am 26. und 27. 9. 2015 in der Klosterkirche Maulbronn

Irene Schallhorn im Mühlacker Tagblatt vom 29. 9. 2015: »... Dann aber ergreift Daniel Johannsen als Evangelist das Wort. Er gehört mittlerweile zu den gefragtesten Evangelisten überhaupt und besticht durch klare Sprache und sorgfältigste Textauslegung. Ein Blick in die Noten ist von ihm nahezu nicht zu bemerken. Auswendig singt er die Partie des Evangelisten, was ihm Raum und Möglichkeiten gibt, den Worten des Johannes durch feinste Regungen seiner Mimik größtmögliche Spannung zu verleihen. Er reißt durch seine Darbietung mit und bildet einen fantastischen Mittelpunkt des musikalischen Geschehens. ...«

G. Rossini, Der Barbier von Sevilla (Graf Almaviva) — Première am 3. 7. 2015 in der Helmut-List-Halle Graz im Rahmen der styriarte 2015

Markus Thiel in der Opernwelt (8/2015): »... Das Festivalmotto ›…und lachte!‹ meint dagegen in erster Linie Rossinis ›Barbier von Sevilla‹. Gespielt wird die alte Übersetzung des Grazers Ignaz Kollmann. Michael Hofstetter bürstet mit dem Festspiel-Orchester alles auf historisch informiert, und Regisseur Peer Boysen macht mit bizarrer Komik deutlich, welch grausame Intrige da passiert. Aus dem Ensemble ragt Daniel Johannsen als Almaviva heraus. ...«

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G. Helbig im Opernglas (8/2015): »... Herrlich auch Daniel Johannsen (Almaviva) mit wohltimbriertem Tenor ...«

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Ernst Naredi-Rainer in der Kleinen Zeitung vom 5. 7. 2015: »... Mit blitzenden Koloraturen gestaltet die Sopranistin Marie Friederike Schöder die Rosina als reichlich kratzbürstiges Wesen, das Daniel Johannsen mit leichtem Tenor und subtiler Pianokultur umwirbt. Miljenko Turk glänzt als hinterhältiger Titelheld mit hellem, sehnigem, höhensicherem Bariton ...«

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Stefan Ender im Standard vom 5. 7. 2015: »... Der wundervolle Daniel Johannsen könnte auch als Allegorie der Sangeskunst besetzt werden. Geschmeidiger, virtuoser geht’s nicht. Und er spielt auch die verschiedenen Camouflagen des Almaviva ganz wunderbar und begleitet die Angebetete höchstselbst am Klavier. Chapeau! ...«

»Nacht und Träume« — eine Spurensuche im Liedschaffen Franz Schuberts und Robert Schumanns, gemeinsam mit dem Pianisten Charles Spencer am 14. 6. 2015 im Dresdner Kulturrathaus

Sybille Graf in den Dresdner Neuesten Nachrichten vom 16. 6. 2015: »... Diesen Abend darf man ohne Zögern als Glücksfall bezeichnen. Einen, nach dem man wirklich erfüllt den Heimweg antritt. Dem Verein ›Das Lied in Dresden‹ war es gelungen, Daniel Johannsen aufs Podium seiner gleichnamigen Konzertreihe zu holen. Der Österreicher hat in den letzten Jahren unaufgeregt, aber beständig den Weg vom Geheimtipp zum zunehmend gefragten Sänger genommen, besonders als Evangelist in Bach-Werken sammelt er euphorische Kritiken. Neben Konzerten und ausgewählten Opernprojekten ist der Liedgesang dem Tenor – der zunächst Kirchenmusik studierte, erst später Gesang u. a. bei Robert Holl – tatsächlich eine mit großem Ernst und intensiver Beschäftigung angegangene Herzensangelegenheit, keine zwischengeschobene Beschäftigung, weil es sich in der Vita gut ausnehmen könnte, sich auch diesem Genre zu widmen.
Der 36-Jährige entwickelt ausgesuchte Programme, die sich nicht allein als Darbietung schöner, trauriger, berühmter Lieder verstehen, sondern als ein Eintauchen in den Kosmos des Komponisten und seiner Zeit. Den man dann – so auch beim Konzert im Kulturrathaus – in keiner Weise als längst vergangen, sondern stets als unmittelbar berührend empfindet. Dafür läßt Johannsen ausgewählte Texte in die Liedfolge einfließen, im konkreten Fall persönliche Aufzeichnungen Franz Schuberts und Robert Schumanns, denen sich sein gemeinsam mit Charles Spencer am Klavier präsentierter Abend ›Nacht und Träume‹ widmete.
Dunkle, verhaltene Töne also, Träume, die mal schwärmen, mal düstere Visionen ausbreiten, aufgenommen nicht zuletzt auch in ein paar Klavierstücken. Ein Traum Schuberts fand Widerhall in bekannteren – ›Der Wanderer an den Mond‹ etwa oder ›Frühlingstraum‹ – und weniger gängigen Weisen wie ›Am Fenster‹. Und Schumanns ›Lotosblume‹ oder ›Trost im Gesang‹ bezogen eine umso eindringlichere Wirkung aus ihrer Kombination mit Briefen des Komponisten aus seinen letzten Jahren in der Pflegeanstalt in Endenich. In dieser ausgereiften Dramaturgie, ihrer schlüssigen und unbedingt gemeinsamen Umsetzung durch Sänger und Pianisten bis hin in die eben nicht als bloße, brillante Anhängsel dargebotenen Zugaben hinein, lag die eine Stärke des Abends.
Die andere fand sich in der künstlerischen Umsetzung. So frei Charles Spencer auch in den Solostücken agierte — als Liedbegleiter ist er ein sich stets am Sänger orientierender, die Antennen in alle Richtungen sensibilisierender Partner. Schnell hatte er die räumlichen Gegebenheiten ausgehört, wußte punktgenau die Präsenz von Stimme und Klavier auszutarieren. Was bei Daniel Johannsen eine echte Herausforderung ist, denn der Mann zaubert ein Piano an der Grenze zum nur noch zu Erahnenden, das sich quasi allein durch die ihm trotzdem innewohnende Spannung dem Ohr erschließt. Das spricht für seine stupende Technik, hat aber sicher seine Ursache auch in schlicht naturgegebenen Anlagen: einer wunderbar klaren, einfach schön timbrierten Stimme, die sich mühelos durch die Register schwingt. Und dabei sehr wohl auch zu kraftvoller Schwere aufblühen kann, ohne angestrengt oder fester zu werden. Brillante Begabung bringt Johannsen zugleich für die Gestaltung mit. Er lebt die Lieder, kostet Wortwendungen aus, spürt Farben auf. Mit heiligem Ernst, staunender Freude oder leisem Humor. Ein Glücksfall eben.«

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Dasselbe Programm mit Peter Waldner (Fortepiano) am 26. 11. 2014 in der Aula des Innsbrucker Canisianums

Ursula Strohal in der Tiroler Tageszeitung vom 28. 11. 2014: »... Daniel Johannsen – 2013 beim Osterfestival ein herausragender Bach’scher Evangelist – ist ein wunderbarer Liedsänger geworden, der es in der Abendmusikreihe im Canisianum mit seiner Sensibilität und Gedankenkraft schaffte, die Traumstimmung in den zahlreichen Schattierungen der Liedauswahl fortzuspinnen. [...] Johannsens subtile, empfindungsreiche Klang- und Vokalformung ging über in seine Rezitation von Schubert- und Schumann-Texten. Peter Waldner entlockte dem Hammerflügel in den pianistischen Passagen sowie in Solostücken der beiden Komponisten zarteste Valeurs und beredte Klangmalerei. ...«

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Thomas Nussbaumer in der Kronen Zeitung vom 28. 11. 2014: »... Johannsen faszinierte von Beginn an. Seine Stimme ist weich und wendig, unglaublich nuanciert im Piano und dann auch bestechend dramatisch. Das Programm war anspruchsvoll und tiefgründig. [...] Johannsen mit äußerst ausbalancierter Gestaltung, auch als Rezitator von Schubert- und Schumann-Prosa, ließ keine Wünsche offen, und desgleichen der zu Hochform auflaufende Peter Waldner, der künstlerische Leiter der ›Innsbrucker Abendmusik‹. ...«

W. A. Mozart, Die Entführung aus dem Serail, KV 384 (Belmonte) — Première am 27. 9. 2014 im Stadttheater Gießen (Musikalische Leitung: Michael Hofstetter, Inszenierung: Benjamin Schad)

Manfred Merz in der Gießener Allgemeinen vom 29. 9. 2014: »... Musik und Sänger retten diese Oper. Generalmusikdirektor Michael Hofstetter läßt sein Philharmonisches Orchester Gießen im Originalsound von der Leine — mit Holzflöte, Naturhörnern und -trompeten. Am Anfang zu laut, reguliert Hofstetter die Musik auf das richtige Maß herab. Die leichtfüßige Partitur springt munter voran. Hofstetter knüpft einen feinen musikalischen Teppich, auf dem sich die Sänger elegant bewegen. [...] Aus dem Stadttheater-›Requiem‹ des Sommers in guter Erinnerung, intoniert Johannsen mit bewundernswerter Transparenz und Reinheit, als hätte Mozart ihm die Partie auf den schmalen Leib komponiert.
Auch die übrigen Sänger sind gut disponiert, doch an der Textverständlichkeit hapert es bei allen bis auf Johannsen. ...«

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Ursula Hahn-Grimm in der Wetzlarer Zeitung vom 29. 9. 2014: »... Daniel Johannsen ist ein glänzender Tenor, in allen Stimmlagen präsent. ...«

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Thomas Schmitz-Albohn im Gießener Anzeiger vom 29. 9. 2014: »... Strahlender Belmonte
Daniel Johannsen ist ein Belmonte, wie man ihn sich nur wünschen kann. Sein schöner lyrischer, weit ausstrahlender Tenor ist einfach hinreißend und voller Glut. Wenn er ›O wie ängstlich‹ singt, geht Mozartliebhabern das Herz auf. ...«

Chor-Orchester-Konzert mit Kantaten von J. S. Bach (BWV Nos. 6, 31, 42 & 67), gemeinsam mit der Chorgemeinschaft Neubeuern und dem Orchester der KlangVerwaltung (Ltg.: Enoch zu Guttenberg) im Rahmen der Internationalen Herrenchiemsee Festspiele am 15. 7. 2014 im Münster Frauenchiemsee

Rainer W. Janka im Oberbayrischen Volksblatt vom 17. 7. 2014:
»Mit dem Tenor kam das Licht [...]
Daniel Johannsen hellte mit seinem hellen Tenor das Grabes-Dunkel auf, erfüllte seine Texte mit dramatischer Wärme, setze seinen Tenor wohlakzentuiert und wohlartikuliert, intelligent und authentisch ein und sang echte Verkündigungsfreude: Da wird Musik zur Theologie und Theologie zur Kunst.«

Franz Schubert.SOAP — Ausgewählte Lieder, Stücke für Männerchor (u. a. Nachthelle), Klavierkammermusik sowie Reiseberichte und Briefe von Franz Schubert als musikalisch-literarischer Kammermusikabend der styriarte am 6. 7. 2014 in der Grazer Helmut-List-Halle (Cornelius Obonya, Rezitation; ensemble federspiel; Männerensemble des Arnold Schoenberg Chors; Robert Schröter und – als musikalischer Leiter – Florian Birsak, Hammerflügel)

Martin Gasser in der Kronen Zeitung vom 8. 7. 2014: »... Unbekanntes und Vertrautes aus dem Leben und dem Werk Schuberts — die erste ›styriarte-Soap‹ erfüllte nicht nur den Zweck, ausgetretene Konzertpfade möglichst elegant zu verlassen. Zu hören waren auch durchwegs ausgezeichnete Interpretationen, von denen manche Modellcharakter beanspruchen können. [...]
Ausgezeichnet ist auch der Tenor Daniel Johannsen, der eine ideale Stimme für die lyrischen Facetten von Schuberts Liedern hat und diese zum feinen Leuchten zu bringen vermag. ...«

J. S. Bach, Matthäus-Passion, BWV 244 (Evangelist) — Konzerte mit der Chorgemeinschaft Neubeuern und dem Orchester der KlangVerwaltung (Ltg.: Enoch zu Guttenberg) am 17. 4. (Großer Saal der Berliner Philharmonie) und 18. 4. 2014 (Großer Saal der Münchner Philharmonie im Gasteig)

Benedikt von Bernstorff im Tagesspiegel vom 19. 4. 2014: »... Mit Daniel Johannsen verfügt die Aufführung zudem über einen herausragenden Evangelisten. Er besitzt einen agilen, höhensicheren Tenor mit sicher fokussierter Kopfstimme. In den dramatischen Ausbrüchen wie in den ins Pianissimo zurückgenommenen Passagen des Sängers hat der Abend seine überzeugendsten Momente.«

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Anna Schürmer im Münchner Merkur vom 22. 4. 2014: »... Allerdings war Daniel Johannsen in der zweiten Version ein echtes Erlebnis. Mit enormem Stimmumfang und lebhafter Rezitationsfreude agierte er neben Guttenberg wie ein zweiter, narrativer Dirigent. ...«

Benjamin Britten, Albert Herring, op. 39 (Titelpartie) — Volksoper Wien, Spielzeit 2013/14

Helmut Christian Mayer auf www.opernnetz.de über die Vorstellung vom 23. 2. 2014 (»B-Première«): »... Die Wiener Volksoper zeigt als Nachtrag zum Benjamin-Britten-Jahr 2013 seine einzige komische Oper Albert Herring, 1947 in Glyndebourne uraufgeführt. Glänzend fällt dabei das Regiedebüt von Brigitte Fassbaender am Haus aus, der ehemals großartigen Sängerin, die diese amüsante Satire auf die scheinheilige und verlogene Moral der Gesellschaft schon 2012 als Abschied ihrer 13-jährigen Intendanz am Tiroler Landestheater herausbrachte. [...] Daniel Johannsen ist ein zuerst, vor allem gegenüber Mädchen, sehr schüchterner Titelheld, völlig unter der Knute der Mutter. Wie er voller Peinlichkeit die ihm aufgezwungene Ernennung zum ›Maienkönig‹ über sich ergehen lassen muß und dabei lächerlich ausstaffiert wird, ist schon köstlich. Zudem singt er mit seinem lyrischen Tenor exzellent. ...«

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Elena Habermann im Neuen Merker (3/2014) über dieselbe Vorstellung: »... Albert wird sicher eine Paraderolle von Daniel Johannsen. Er hat eine schöne lyrische Tenorstimme und ist ein wunderbarer Schauspieler mit viel Humor. ...«

Vokalkammermusikabend der Hugo-Wolf-Akademie Stuttgart mit den vollständigen Liebeslieder-Walzern von Johannes Brahms (opp. 52 & 65) sowie Robert Schumanns Spanischen Liebesliedern, op. 138 — gemeinsam mit Carolina Ullrich (Sopran), Sophie Harmsen (Mezzosopran), Tobias Berndt (Bariton) sowie den Pianisten Marcelo Amaral und Alexander Fleischer (17. 10. 2013, Staatsgalerie Stuttgart)

Verena Großkreutz in den Stuttgarter Nachrichten vom 19. 10. 2013: »... Die Stimmung war dementsprechend blendend im gut gefüllten Konzertsaal der Stuttgarter Staatsgalerie, als beim Liederabend der Hugo-Wolf-Akademie die vier Hände von Marcelo Amaral und Alexander Fleischer am Flügel um die Wette walzten und für eine beschwingte, lebendige, wonnewogende, dennoch auch delikate Grundierung sorgten, auf der sich die Stimmen des jung-dynamischen Gesangsquartett herrlich entfalten konnten. Erstaunlich, wie die vier unterschiedlichen Gesangstimmen harmonierten, wie homogen und gleichzeitig beweglich sie zusammenfanden, wie fein und ironisch sie im Detail gestalteten. [...] Tenor Daniel Johannsen verfügt nicht nur über eine anmutige Höhe, sondern auch über eine breite Palette fein differenzierender Tonfälle, die er in Schumanns ›O wie lieblich ist das Mädchen‹ virtuos zum Einsatz brachte: unglaublich, wie viele Klangfarben er parat hat, um den Ausruf ›so schön!‹ zu artikulieren. ...«

Liederabend gemeinsam mit dem Pianisten Thomas Schubert am 5. 10. 2013 im Krafft-Areal Schopfheim

Karin Stöckl-Steinebrunner in der Badischen Zeitung vom 7. 10. 2013: »... Unter dem Titel ›Seliges Land!‹ bereisten Tenor Daniel Johannsen und Pianist Thomas Schubert bei ihrem Liederabend innerhalb der Reihe Klassik im Krafft-Areal in Schopfheim-Fahrnau die Schwäbische Dichterstraße. Robert Schumanns Lieder nach Gedichten von Justinus Kerner machten den Anfang. Dramatisch zupackend führte Daniel Johannsen die Zuhörer gleich mitten hinein in die ›Lust der Sturmnacht‹, strich mit sanfter Stimme behutsam über ›Erstes Grün‹, zelebrierte mit fließenden Melodiebögen die ›Sehnsucht nach der Waldgegend‹. Thomas Schubert ließ seinen Partner schweben auf einer Begleitwolke, behutsam und einfühlsam trug er den Gesang gleichsam auf Händen. Bei Johannsen ist jedes Lied ein kleines Drama, eine eindrucksvolle Szene. Er besitzt die geniale Fähigkeit, das, was er vor seinem inneren Auge sieht, musikalisch so umzusetzen, daß der Zuhörer sich mitten in dieser Szene wiederfindet und sie mitzuerleben imstande ist. Was Wunder, daß sich das ungläubige Staunen darüber, gerade in Analogie zum Textschluß von einem Engel aus dem Traum geweckt worden zu sein, am Ende in rauschendem Beifall, vermischt mit Bravorufen, Luft machte.
Sicherlich mit Bedacht hatten die Interpreten die etwas ungewohntere Kost des Abends an diese Stelle gesetzt, ein Hölderlin-Porträt, in dem sich Pianist Thomas Schubert zugleich als Komponist vorstellte. In modernem Duktus boten diese sieben Lieder reiche Gestaltungsmöglichkeiten, sowohl für den Tenor, der die Palette vom Beinahe-Sprechgesang über den rezitativischen Evangelistenton bis zum pathetischen Fortissimo bestückte, als auch für das Klavier, dessen Kommentar sich vom leicht verfremdeten Wohlklang über naheliegende Tonmalereien bis hin zum fulminanten, den Aufbruch in die Freiheit symbolisierenden Schluß erstreckte.
Nach der Pause erklang zunächst Heinrich von Herzogenbergs Vertonung von Ludwig Uhlands Ballade ›Das versunkene Kloster‹, danach Mendelssohns ›An die Entfernte‹ nach dem Gedicht von Nikolaus Lenau sowie Schumanns Komposition ›Meine Rose‹ mit einer Textvorlage desselben Lyrikers. Ergreifend innig und mit himmlischen Höhen zelebrierte Johannsen Herrmann Hesses ›Beim Schlafengehen‹ in der berühmten Version aus den ›Vier letzten Liedern‹ von Richard Strauss. Als Schlußpunkt erklangen Lieder von Hugo Wolf nach Gedichten von Eduard Mörike, bei denen Johannsen seine Ausdrucksstärke ausloten konnte. Spitzbübisch versuchte er in der ›Fußreise‹, mit seinem Schöpfer ein leichtes Leben auszuhandeln. Wohl kaum jemals haben die Anwesenden so beredt, so klangvoll den Ausdruck tonloser Verzweiflung erlebt, so treffend zwischen den Zeilen lesen hören wie in den Interpretationen von ›Im Frühling‹ und ›Heimweh‹, sich solch blankem Entsetzen ausgeliefert gesehen wie in ›Der Feuerreiter‹.
Das Publikum erklatschte drei Zugaben. Mit Franz Schuberts ›Forelle‹ nach einem Text von Christian Friedrich Daniel Schubart, der Uraufführung eines Trinkliedes von Johann Peter Hebel aus der musikalischen Feder von Thomas Schubert sowie einer Mörike-Vertonung Hugo Wolfs ergänzte Daniel Johannsen diese Reise an der schwäbischen Dichterstraße.«

Herrenchiemsee-Festspiele 2013 — Chor-Orchester-Konzerte mit Kantaten von J. S. Bach (Nos. 51, 75 & 79) bzw. M. Hoffmann (Nr. 189), Ltg.: Reinhard Goebel, sowie G. Fr. Händels Messiah in W. A. Mozarts Bearbeitung (Ltg.: Andrew Parrott), gemeinsam mit der Chorgemeinschaft Neubeuern und dem Orchester der KlangVerwaltung am 16. 7. 2013 im Münster Frauenchiemsee sowie am 18. 7. 2013 in der Spiegelgalerie von Schloß Herrenchiemsee

Barbara Zuber in der Frankfurter Allgemeinen Zeitung vom 24. 7. 2013: »... Die Dramaturgie des Musikfestivals auf Schloß Herrenchiemsee, das der Dirigent Enoch zu Guttenberg seit nunmehr dreizeihn Jahren veranstaltet, ist, wie gewohnt, durchdacht. Formbewußt, anspruchsvoll übt man sich in der schweren Kunst, den Geist des unvollendeten Prachtbaus von Ludwig II. durch Musik zu beleben, ohne ihm nostalgisch zu verfallen. [...]
So fährt ein stürmischer musikalischer Wind durch das Münster der nahen Fraueninsel, wenn Reinhard Goebel mit exzellenten Vokalsolisten, dem Orchester und Kammerchor der KlangVerwaltung eine Reihe von Bach-Kantaten aufführt. [...] Den kurzatmigen, zerhäckselten Klang mancher Alte-Musik-Ensembles liebt Goebel ganz und gar nicht. Da können sogar, ganz unverhofft, fast expressionistisch-stachlige Klänge aus der Haß-Arie aufsteigen, die der Tenor Daniel Johannsen in der Kantate ›Die Himmel erzählen die Ehre Gottes‹ (BWV 76) Wort für Wort pointiert. [...]
Die stickige Hitze im Spiegelsaal von Schloß Herrenchiemsee scheint unerträglich, ist aber schnell vergessen, als zwei Tage später Andrew Parrott die französische Ouvertüre zu Händels ›Messias‹ gar prächtig aufspielen läßt. [...] Andrew Parrott hat sich voll und ganz darauf eingelassen und alle mit seinem energischen Elan mitgenommen: die kraftvolle Chorgemeinschaft Neubeuern, das Orchester der KlangVerwaltung und das exzellente Solistenensemble mit Susanne Ellen Kirchesch, Olivia Vermeulen, Theresa Holzhauser, Daniel Johannsen und Jochen Kupfer. ...«

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Oberbayrisches Volksblatt vom 18. 7. 2013: »... Nach dieser Kantate setzte sich Goebel neben die Cellistin, dirigierte im Sitzen und überließ die Bühne Daniel Johannsen für die Kantate ›Meine Seele rühmt und preist‹. Mit schönem klarem Tenor verkündete dieser, wortdeutlich artikulierend und wortgenau deklamierend, höchst intelligent dieses Gottes-Lob. Kammermusikalisch farbig, pointiert und in affektvoll-barocker Rhetorik begleiteten ihn die Mitglieder des Orchesters der KlangVerwaltung ...«

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Marco Frei im Traunsteiner Tagblatt vom 26. 7. 2013: »... Klar und hell erfüllte zudem der Tenor von Daniel Johannsen den Raum, was nicht zuletzt in der Tenorkantate BWV 189 berückende Hörmomente schenkte. ...«

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Michael Stallknecht in der Süddeutschen Zeitung vom 20. 7. 2013: »... Der glockenreine Sopran von Susanne Ellen Kirchesch, die subtile rhetorische Textausdeutung des Tenors Daniel Johannsen und die schnurrenden Baßkoloraturen von Jochen Kupfer kommen merklich aus der barocken Praxis. Parrott, von Haus aus ebenfalls ein Alte-Musik-Spezialist, entwickelt Stärken überraschenderweise überall da, wo er auf die pure romantische Emphase setzen kann. ...«

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Oberbayrisches Volksblatt vom 20. 7. 2013: »... Hervorragende, ausdrucksstarke Solisten verstärkten diese Wirkung: Hellstrahlend die Sopranistin Susanne Ellen Kirchesch, lieblich die zweite Sopranistin Olivia Vermeulen, tief timbriert die Altistin Theresa Holzhauser, mühelos schlank, aber auch mit erzenem Verkündigungston der Tenor Daniel Johannsen und pathosgesättigt der Baß Jochen Kupfer, der ein veritables Höllenfeuer entfacht in seiner Arie über die tobenden Heiden. ...«

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Marco Frei im Traunsteiner Tagblatt vom 30. 7. 2013: »... Vielfach glänzten auch die Solisten, was allen voran für Daniel Johannsen (Tenor) und Jochen Kupfer (Baß) galt.
Mit seinem hellen, klar-luziden Tenor ließ Johannsen Arien wie ›Alle Tale macht hoch und erhaben‹ zu glaubwürdigen Offenbarungen werden ...«

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Christophe Rizoud auf www.forumopera.com (hier in der Übersetzung aus dem Französischen): »... Die Wahl der deutschen Sprache ist es auch, die in Jochen Kupfer den Liedersänger erahnen läßt. Er ist in der Deklamation sehr viel mehr zuhause – und bisweilen beeindruckend – als in den Koloraturen. Aus diesem Grunde bleibt er auch im Schatten des inspirierten Gesangs des Evangelisten Daniel Johannsen, einem beweglichen Tenor mit Durchschlagekraft. ...«

Festival Retz 2013 — Benjamin Britten, The Prodigal Son, op. 81 (Titelpartie); Première am 4. 7. 2013 in der Retzer Stadtpfarrkirche

Oliver A. Láng in der Kronen Zeitung vom 6. 7. 2013: »... Wie Monika Steiner die Figuren führt, mit kleinen Gesten und Blicken die Charaktere formt, beeindruckt. Ein Kammerspiel, das in seinen Bann ziehen kann. Andreas Schüller bringt Brittens Musik in all ihrer Klarheit, in all den raffinierten Farben und Schattierungen. ... Daniel Johannsen als jüngerer Sohn ist stimmlich und darstellerisch sehr überzeugend. ...«


Barbara Pálffy im Kurier vom 6. 7. 2013: »... Daniel Johannsen zeigt einen Anpassungsverweigerer auf Selbstfindungstrip, der auch auf seinem Weg durch diverse Laster reiner Tor bleibt – entsprechend setzt er auch seine Stimme mit makelloser Klarheit und strahlender Leichtigkeit ein. ...«

J. S. Bach, Weihnachts-Oratorium, BWV 248 (Evangelist und Arien) — Konzert mit dem Tenebrae Choir und dem Gewandhausorchester Leipzig (Ltg.: Trevor Pinnock) im Rahmen des Bachfests Leipzig am 16. 6. 2013 im Leipziger Gewandhaus.

Peter Korfmacher in der Leipziger Volkszeitung vom 18. 6. 2013: »... Und wie Daniel Johannsen als Evangelist die Weihnachtsgeschichte vorträgt, schlank und hell und wortgezeugt, makellos schön und ungeheuer intensiv, wie er seine Arien mit Leben füllt und mit Schönheit, das ist für eine Gänsehaut nach der anderen gut. ...«

J. S. Bach, Markus-Passion, BWV 247 (Evangelist und Arien; Gesamtrekonstruktion von Alexander Ferdinand Grychtolik, adaptiert von Rudolf Leopld) — Konzert mit dem Ensemble Vokal Origen und Il Concerto Viennese (Ltg.: Thomas Platzgummer) am 29. 3. 2013 im Rahmen des Festivals PSALM 2013 in der Grazer Helmut-List-Halle

Martin Gasser in der Kronen Zeitung vom 31. 3. 2013: »... Von Bachs ›Markus-Passion‹ ist nur der Text erhalten. Trotz erschöpfender Bemühungen um eine Rekonstruktion der Musik muß eine Gesamtaufführung Spekulation bleiben. Wie ergiebig eine solche sein kann, zeigte Rudolf Leopold in der List-Halle: Ein berührender Abend, auch dank eines überragenden Evangelisten. [...]
Das hohe Niveau der Interpretation wurde von Daniel Johannsen als Evangelist gekrönt. Er vermag die Erzählung mit rhetorischen und farblichen Abstufungen und Finessen zu singen und zu berühren — eine überragende Darbietung. ...«

G. Fr. Händel, Jephtha, HWV 70 (Titelpartie) — Szenische Aufführung am Theater Bonn in einer Wiederaufnahme der stark beachteten Inszenierung von Dietrich Hilsdorf aus der Saison 2004/05

Christoph Zimmermann auf www.der-neue-merker.eu über die Vorstellung vom 15. 12. 2012: »... Charismatisch war jetzt auch Daniel Johannsen, ein junger österreichischer Tenor, als Jephta freilich auf alt geschminkt. Seine schlanke Evangelisten-Stimme alleine vermag der Partie vielleicht nicht alle Schicksalskonturen zu erschließen, aber die vokale Expressivität ist frappierend, die Bühnendarstellung erschütternd. ...«

Fr. Schubert, Die schöne Müllerin, op. 25, D 795 — Liederabend gemeinsam mit Christoph Hammer (Fortepiano) am 2. 11. 2012 Musikhaus Marthashofen in Grafrath

Klaus Mohr in der Süddeutschen Zeitung vom 5. 11. 2012: »... Mit dem jungen Wiener Tenor Daniel Johannsen und dem Pianisten Christoph Hammer am Flügel von Conrad Graf, gebaut in Wien um 1827/28, hatten sich zwei Musiker gefunden, die sich sprichwörtlich blind verstanden. [...] Es ist unmöglich, zu beschreiben, was die Künstler alles aktiv unternommen haben, um den wechselnden Ausdrucksgehalt derMusik in den einzelnen Liedern angemessen zum Klingen zu bringen. Und vielleicht ist es gerade die eindrucksvollste interpretatorische Leistung, daß sich so vieles ganz selbstverständlich und unmittelbar dem Hörer mitteilte und daß sich hier fast wie von selbst durch die hohe Sensibilität im Zusammenwirken von Sänger und Pianist reiche Schattierungen ergaben. Der die Zuhörer in seiner dichten Konzentration und Intensität absolut fesselnde Vortrag ließ am Ende eine lange Pause entstehen, bis sich der reiche und dankbare Schlußapplaus eine Bahn brechen konnte.«

Chor-Orchester-Konzert mit Kantaten von J. S. Bach (BWV Nos. 12, 20, 86 & 130), gemeinsam mit der Chorgemeinschaft Neubeuern und dem Orchester der KlangVerwaltung (Ltg.: Enoch zu Guttenberg) im Rahmen der Internationalen Herrenchiemsee Festspiele am 17. 7. 2012 im Münster Frauenchiemsee

Oberbayrisches Volksblatt vom 19. 7. 2012: »... der junge Tenor Daniel Johannsen. Wenn er die lodernden Höllenflammen besingt, brennt er fast selbst vor Wortexpressivität, vor Verkündigungswillen, vor Ausdrucksfuror, er schreckt auch vor der Nähe zum Sprechgesang nicht zurück, um die irdischen Qualen zu beschreiben, sein schöner heller Evangelisten-Tenor verharrt nie in bloßer Schönheit. ...«

»Mozart im Prater« <SOAP #6> — ein launiger Kammermusikabend der styriarte mit Vokal- und Instrumentalwerken von W. A. Mozart am 11. 7. 2012 in der Grazer Helmut-List-Halle (musikalische Leitung vom Hammerflügel aus: Stefan Gottfried)

Herbert Schranz in der Kleinen Zeitung vom 13. 7. 2012: »... Das Lied ›Abendempfindung‹ (1787) kreist um die Vorstellung des Todes, behält sich aber ein galantes Augenzwinkern vor. Das brachte der Tenor Daniel Johannsen wunderbar heraus. Kein Druck auf die Tränendrüse, kein schwelgendes Belcanto, sondern knappes Deklamieren und wohlplatziert gesetzte Höhepunkte mit flüchtigem Aufleuchten seines glanzvollen Stimmpotenzials. ...«

Kirchenkonzert im Rahmen des Festival International d’Echternach mit Vokal- und Instrumentalwerken von J. S. Bach und M. Hoffmann am 25. 5. 2012 in der Kirche St. Peter und Paul in Echternach, gemeinsam mit dem Ensemble Le Concert Lorrain (Ltg.: Stephan Schultz)

Loll Weber im Luxemburger Wort vom 29. 5. 2012: »... Der aussagekräftige und interpretatorische Höhepunkt des Abends stand uns aber noch bevor: die makellose Ausführung der Solokantate ›Ich armer Mensch, ich Sündenknecht‹ BWV 55 des 41jährigen Bach. Hier bot der Tenor Daniel Johannsen eine Modellrealisation in Sachen präziser und sinngemäßer Wortdeklamation. Affektbetonter und glaubhafter kann ein Sänger wohl kaum das Schmachten des ›armen Menschen und Sündenknechts‹ (erste Arie) dem Zuhörer vermitteln. Mit Innigkeit und stimmlicher Dezenz formte er die geradezu endlosen Seufzer des ›Erbarme dich‹ (Arie Nr. 2) aus. Da stimmte alles: die sängerische Noblesse, die adäquate Akzentsetzung bei wichtigen Worten (Gott, Zorn), die adäquate Körperhaltung während des Singens wie auch während des stummen Zuhörens. Die gleiche Intensität behielt Johannsen in den Rezitativen bei. Ein exemplarisch ausgestalteter und erfüllter Gesangspart! ...«

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Alessandro Scarlatti, Marco Attilio Regolo (Santippo) — Première am 25. 11. 2011 im Rokokotheater von Schloß Schwetzingen (im Rahmen des vom Theater Heidelberg veranstalteten Festivals »Winter in Schwetzingen«

Matthias Roth in der Rhein-Neckar-Zeitung vom 28. 11. 2011: »... Außergewöhnlich ist der österreichische Tenor Daniel Johannsen als Santippo. Die Rolle in der Scarlatti-Oper wächst im Laufe des Abends, und so hat man immer mehr von seinem Gesang, je weiter das Stück fortschreitet. Sein Ton ist kraftvoll, aber leicht, die Höhe mühelos, aber auch das mittlere und tiefe Register sind perfekt und tonschön. Dieser Sänger ist ein ganz Großer. ...«

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Eckhard Britsch im Mannheimer Morgen vom 28. 11. 2011: »... Daniel Johannsen glänzt als Santippo mit vielen Tenor-Registern ...«

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Hans-Klaus Jungheinrich in der Frankfurter Rundschau vom 28. 11. 2011: »... Daniel Johannsen konnte als Santippo mit angenehmer Tenorstimme aufwarten. ...«

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Thomas Molke auf www.omm.de über die Vorstellung vom 23. 12. 2011: »... Daniel Johannsen gestaltet den Spartaner Santippo mit einem in den Höhen stets sicheren Tenor und überzeugt durch eine klare Diktion und glaubhafte Darstellung. ...«

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Udo Pacolt auf www.der-neue-merker.eu über die Vorstellung vom 2. 2. 2012: »... Mit einer kraftvollen, lyrischen Stimme wartete der österreichische Tenor Daniel Johannsen als Santippo aus Sparta auf, der mit seiner starken Bühnenpräsenz die Fäden im Stück geschickt zog. ...«

F. Mendelssohn Bartholdy, Paulus, op. 36 — Konzert gemeinsam mit dem Basilika-Chor Waldsassen, dem Chor Rastislav Blansko und dem Festivalorchester Waldsassen (Ltg.: Andreas Sagstetter) am 6. 11. 2011 in der Stiftsbasilika Waldsassen (D)

Michael Thumser in der Frankenpost vom 9. 11. 2011: »... zuallererst Daniel Johannsen mit seinem fabelhaft sitzenden Tenor. Akkurat führt er ihn und verleiht ihm weit tragende Festigkeit; dabei verliert er keine Silbe des Textes, kein Wort in seiner Bedeutung. Als Erzähler und ebenso in seinen reflektierenden Momenten verleiht diese Stimme, biegsam und straff, der Aufführung das Rückgrat ...«

Liederabend (ausgewählte Werke von Franz Schubert) mit dem Pianisten Thomas Schubert am 15. 10. 2011 im Krafft-Areal in Schopfheim (D)

Karin Steinebrunner in der Badischen Zeitung vom 18. 10. 2011: »... Der österreichische Tenor Daniel Johannsen kann nicht nur treuherzig, glücklich oder verschmitzt schauen — er kann auch so singen. Lieder Franz Schuberts nach Gedichten aus dem Freundeskreis und von Zeitgenossen standen auf seinem Programm im Krafft-Areal in Schopfheim-Fahrnau, und Johannsen machte die in diesen Liedern schlummernden Gefühle auf eine durch und durch faszinierende Art und Weise hörbar.
Nur wenige dieser Lieder bekommt der Konzertbesucher des öfteren zu hören, wie etwa ›Die Forelle‹ oder ›An die Musik‹. Um so genußvoller konnte sich das Publikum an diesem Abend mit allen Sinnen diesen Liedern hingeben, konnte die Texte mitverfolgen, deren jede Silbe Johannsen zu einem Erlebnis machte, indem er sie so deutlich artikulierte, sie so präzise nach ihrem Gewicht innerhalb des Ganzen platzierte, als gäbe es sie nur genau da und sonst nirgendwo auf der Welt. Und so verwundert es auch nicht, daß der Sänger ein Melodram mit dem Titel ›Abschied von der Erde‹ in sein Programm aufgenommen hatte. [...]
Franz Schuberts vielgerühmten ›Ton‹, seine Art, einem Text seine spezifische Atmosphäre abzulauschen und das ganze Lied mit dieser sozusagen zu infizieren, eine Begleitung zu ersinnen, die, im Duktus durch das ganze Stück durchgehalten, diese Atmosphäre absolut setzt und damit der Singstimme die Freiheit zu geben, jeden kleinsten Hauch, jede aufkeimende Emotion darauf zu betten, realisierte Thomas Schubert so großartig, daß die Zuhörer genau das gleiche wohlige Grinsen beschlich — zumindest innerlich. Äußerlich zeigte sich dies durch begeisterte Bravorufe für die beiden Künstler schon nach der ersten Hälfte und erst recht am Ende des Konzertes.«

J. Haydn, Missa Cellensis in honorem Beatissimae Virginis Mariae, Hob. XXII:5 — Konzerte gemeinsam mit dem Arnold Schoenberg Chor und dem Concentus Musicus Wien (Ltg.: Nikolaus Harnoncourt) am 9. und 10. 7. 2011 im Rahmen der Styriarte in der Pfarrkirche Stainz

Ernst Naredi-Rainer in der Kleinen Zeitung vom 11. 7. 2011: »... Der helle Tenor von Daniel Johannsen fand in ›Et incarnatus est‹ zu ganz intimer Ausdruckskraft. ...«

Heidemarie Klabacher auf www.drehpunktkultur.at: »... Wenn schon beim ›Benedictus‹ von Haydn als Evangelist und Harnoncourt als Exeget die Rede war, gilt das auch für das ›Et incarnatus est‹ im Credo, eine Tenor-Arie, in die Daniel Johannsen sprichwörtlichen tenoralen Schmelz legte (getragen von den sanft gedämpften Geigen). Dieser Abschnitt scheint im ›homo factus est‹ alle Schmerzen dieser Menschwerdung vorwegzunehmen. Daniel Johannsen ist es gelungen, mit diesem einen fast aggressiven Aufschrei einen dramatischen Kontrast zu seinen samtigen timbrereichen Kantilenen zu erzielen. ...«

Cl. Monteverdi, Vespro della Beata Vergine da concerto composta sopra canti firmi, SV 206 (Tenor I) — Konzert gemeinsam mit dem Chorus sine nomine und dem Ensemble Prisma (Ltg.: Johannes Hiemetsberger) am 14. 5. 2011 in der Philharmonie Luxembourg

Johannes Schmidt im Luxemburger Wort vom 16. 5. 2011: »... Hiemetsberger schien indes mehr an der Modernität der Marienvesper gelegen zu sein, die sich besonders in den Concerti äußert. Da hatte er vor allem in dem Tenor Daniel Johannsen einen überzeugenden Anwalt. Mit viel Verve und stimmlichem Schmelz macht dieser das erste Concerto ›Nigra sum‹ zu einer hochsinnlichen Opernszene, sehr klang- und stilvoll unterstützt von einem der drei Lautenisten. ...«

J. S. Bach, Johannes-Passion, BWV 245 (Evangelist und Arien) — Konzert gemeinsam mit dem Linzer Jeunessechor und dem Ensemble Sonare Linz (Ltg.: Wolfgang Mayrhofer) am 10. 4. 2011 in der Minoritenkirche Linz

Christine Grubauer im Neuen Volksblatt vom 12. 4. 2011: »... Ein wahrer Glücksgriff war der alles überstrahlende, dramatisch agierende Tenor Daniel Johannsen, der nicht nur die Rezitative, sondern auch die Arien zum Erlebnis werden ließ. Ihm zur Seite als tragende Stimme stand Klemens Sander (Bariton) als Jesus sowie der wendig agierende Bariton Matthias Helm für die Arien und in den Rollen von Pilatus und Petrus. Sowohl die Sopranistin Elisabeth Wimmer als auch Altistin Gerda Lischka kamen aus der Talenteschmiede des Linzer Musikgymnasiums in der Stifterstraße — sie konnten mit der renommierten internationalen Solisten-Besetzung nicht nur mithalten, sondern gestalteten ihre Arien mit klangschöner Sorgfalt und in beeindruckender Innigkeit aus. Die lange Stille am Ende legte Zeugnis ab von der Ergriffenheit des Publikums.«

J. S. Bach, Weihnachts-Oratorium, BWV 248 (Teile I–III; Evangelist und Arie) — Konzert mit dem Bachchor und -orchester Würzburg (Ltg.: Christian Kabitz) am 27. 11. 2010 in der St.-Johannis-Kirche in Würzburg

Frank Kupke in der Main-Post vom 29. 11. 2010: »... Dank des strahlenden und kultiviert singenden Tenors Daniel Johannsen gewann das biblische Geschehen neue Aktualität. Johannsen gestaltete den Evangelisten sagenhaft plastisch. ...«

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Fränkische Nachrichten vom 30. 11. 2010: »... der überaus geschmeidige, hellwach und mit lyrischer Beredsamkeit agierende Tenor Daniel Johannsen ...«

G. Fr. Händel, Messiah, HWV 56 — Konzert mit dem Münchener Bach-Chor und dem Bach Collegium München (Ltg.: Hansjörg Albrecht) am 18. 10. 2010 in der Münchner Philharmonie im Gasteig

Thomas Willmann im Münchner Merkur vom 20. 10. 2010: »... Die Vorteile einer kleinen Besetzung ohne Trägheitsmoment in der impulsstarken Rhythhmik wurden gleich in den eröffnenden Tenor-Nummern (Daniel Johannsen) offensichtlich: Wie viel Trost doch wirklich in ein paar Achtelnoten liegen kann! Wie erdbewegend die Berg-und-Tal-Fahrt einer Stimme, wenn jeder Zacken so scharf gemeißelt ist. ...«

Chor-Orchester-Konzert mit Werken von L. van Beethoven (Christus am Ölberge, op. 85) und J. Haydn (Missa in Angustiis, Hob. XXII:11), gemeinsam mit der Chorgemeinschaft Neubeuern und dem Orchester der KlangVerwaltung (Ltg.: Enoch zu Guttenberg) im Rahmen des Beethovenfestes Bonn am 1. 10. 2010 in der Beethovenhalle Bonn

Ulrich Bumann im Bonner General-Anzeiger vom 3. 10. 2010: »... Im Ganzen wirkt das ungemein fesselnd, nicht zuletzt auch deshalb, weil der Dirigent im Orchester der KlangVerwaltung, der Chorgemeinschaft Neubeuern und auch im rundum beglückend singenden Solisten-Quartett (Miriam Meyer, Franziska Gottwald, Daniel Johannsen und Yorck Felix Speer) musikalische Mitstreiter hat, die oft seit Jahren seinen bedingungslosen Weg der musikalischen Intensität mitgehen. [...] Den Christus-Part hat Beethoven einem Tenor überantwortet, Daniel Johannsen hatte dafür den richtigen, hellen Evangelisten-Ton. ...«

Liederabend mit Werken von Johannes Brahms, Gustav Jenner, Alexander Zemlinsky und Robert Schumann (Dichterliebe, op. 48) zur Eröffnung des Internationalen Brahmsfests Mürzzuschlag, gemeinsam mit dem Pianisten Walter Bass am 8. 9. 2010 im Kunsthaus Mürzzuschlag

Herbert Tomaschek in der Kleinen Zeitung vom 10. 9. 2010: »... Johannsen gestaltete eine beeindruckende Darbietung von Schumanns ›Dichterliebe‹, wobei auch die Ironie des Komponisten und des Textdichters Heine nicht zu kurz kam. Klavierbegleiter Walter Bass gefiel durch prägnante Akzentuierung. Im umfangreichen Programm mit insgesamt 33 Stücken gefielen neben Schumann vor allem Zemlinskys ausdrucksstarke Lieder.«

Liederabend (Robert Schumann: Liederkreis, op. 24 · Hugo Wolf: Ausgewählte Mörike-Vertonungen · Franz Salmhofer: Heiteres Herbarium) im Rahmen des Carinthischen Sommers, gemeinsam mit dem Pianisten Simon Bucher am 10. 8. 2010 im Barocksaal von Stift Ossiach

Andrea Hein in der Kronen Zeitung vom 12. 8. 2010: »Tenorgenuß für Carinthischen Sommer mit Daniel Johannsen [...]
In der Ossiacher Stiftskirche begeistert er als Erzengel Gabriel schon seit dem ersten Carinthischen Sommertag in Jyrki Linjamas Oper ›Die Geburt des Täufers‹ durch seine stimmlich wie mimisch lebendige Rollengestaltung. Im Barocksaal erwies er sich Dienstag als hinreißender Liedinterpret: Daniel Johannsen, 32, Tenor mit außergewöhnlichem Potenzial.
Wie locker und klar er Höhen erklimmt, wie fein und mühelos er nuanciert und phrasiert, ist mehr als hörenswert. Ob er sich dabei wie vorgestern auf Robert Schumanns Liederkreis op. 24 nach Heine einläßt oder auf fünf ausgewählte Mörike-Vertonungen Hugo Wolfs — was er singt, gelingt! Hatte man jedenfalls den Eindruck, noch bevor diese große Tenorbegabung aus Wien das ›Heitere Herbarium‹ von Franz Salmhofer (nach Waggerl) in Angriff nahm: Pianistisch wieder vom ausgezeichneten Simon Bucher begleitet, machte er seinen Zuhörern mit stimmlicher Bravour, Humor und Spielfreude Klappertopf, Läusekraut und Zittergras akustisch schmackhaft. Großer Jubel und Zugaben. ...«

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Helmut Christian in der Kleinen Zeitung vom 12. 8. 2010: »Vom Läusekraut zur hohen Legatokultur
Liederabend mit Daniel Johannsen beim CS.
OSSIACH. ›Das Läusekraut ist so verlaust, daß nur ihm selbst nicht vor ihm graust.‹ Aber nicht nur dieses Kraut, sondern insgesamt 23, von Taubnessel, Nießwurz bis zur Distel, werden im von Franz Salmhofer vertonten ›Heiteren Herbarium‹ nach Gedichten von Karl Heinrich Waggerl humorvoll beschrieben. Der 32-jährige Tenor Daniel Johannsen, als Erzengel Gabriel auch in der Kirchenoper ›Die Geburt des Täufers‹ zu erleben, wußte in diesem Zyklus mit gestalterischer Komik das Publikum zum Lachen zu animieren.
Der gebürtige Wiener bewies mit seinem wunderbar lyrischen Tenor im Barocksaal des Ossiacher Stiftes aber auch im ›ernsten Bereich‹ seine hochstehenden Qualitäten: Mit exemplarischer Wortdeutlichkeit, großer Gestaltungskraft, feinsten Schattierungen, kultivierter Legatokultur und Phrasierung berührte und begeisterte er bei Robert Schumanns ›Liederkreis‹ op. 24 nach Gedichten von Heinrich Heine wie auch bei Hugo-Wolf-Liedern nach Gedichten von Eduard Mörike. Dabei wurde Johannsen vom Schweizer Pianisten Simon Bucher einfühlsam und nur selten zu laut begleitet.«

Jyrki Linjama, Die Geburt des Täufers (Gabriel) — Kirchenopern-Uraufführung zur Eröffnung des Carinthischen Sommers am 8. 7. 2010 in Stiftskirche Ossiach (Musikalische Leitung: Claudius Traunfellner, Regie: Yoshi Oida)

Andrea Hein in der Kronen Zeitung vom 10. 7. 2010: »... Mitglieder der Wiener Kammerphilharmonie meistern unter Claudius Traunfellner diese gar nicht leichte Geburt mit Engagement und Konzentration. Sehr gut gewählt die Sänger: Ursula Langmayrs Sopran verleiht ›Maria‹, Susannah Haberfelds Mezzo ›Elisabeth‹ Stimme; beweglich (auch im Spiel) und tenoral bestechend klar ›Gabriel‹ Daniel Johannsen, tragend der Bariton von ›Zacharias‹ Daniel Schmutzhard. ...«

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Helmut Christian in der Kleinen Zeitung vom 10. 7. 2010: »... Alle Rollen sind exzellent besetzt. [...] Daniel Johannsen singt den zwischen den Welten wandelnden Erzengel Gabriel mit hellem Tenor und sicheren Höhen. ...«

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Bernhard Bayer im Standard vom 10./11. 7. 2010: »... Der Tenor Daniel Johannsen (Gabriel) verblüfft in allen Lagen mit großer Sicherheit. ...«

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Maja Schlatte in der Neuen Kärntner Tageszeitung vom 10. 7. 2010: »... Die zentrale Rolle spielt dabei die Musik, und sie verdichtet sich nochmals in der Figur des Gabriel: ein Engel, ein Erzähler, ein schalkhafter Puck, eine PR-Abteilung der höheren Kräfte, die wir Gott nennen, ein Glücksbote, dem man auch nicht gleich glauben würde, wenn er den Lotto-Sechser brächte, perfekt verkörpert und gesungen von Daniel Johannsen. ...«

J. S. Bach, Matthäus-Passion, BWV 244 (Evangelist) — Konzert mit der Chorgemeinschaft Neubeuern und den Hofer Symphonikern unter der Leitung ihres Ehrendirigenten Enoch zu Guttenberg am 19. 6. 2010 in der St.-Michaelis-Kirche in Hof (Oberfranken)

Michael Thumser in der Frankenpost vom 21. 6. 2010: »... Matthäus, der Evangelist, postiert sich da, wo er in einem lutherischen Gotteshaus hingehört: Von der Kanzel in der Mitte des Mittelschiffs herab referiert der fabelhafte, hoch gestimmte, tragisch tiefe, sarkastisch eloquente Daniel Johannsen; unter ihm die spontan agierende Continuogruppe. Kein Theater führt Guttenberg auf, aber eine Raum-Inszenierung: Das Drama, für das Kirchenraum und Kirchenmusik zur Weltbühne werden, handelt von der Zerstörbarkeit und Erlösungsbedürftigkeit jedes Menschenlebens.
So formen, schöpfen, bildhauern Guttenbergs Hände szenische Details aus jedem Takt. In den Chorälen mit ihrer ungeheuren dynamischen und expressiven Vielfalt fassen die Neubeurer Gäste die Spannbreite jener Entwicklungsmöglichkeiten bündig zusammen. In den Turbae-Chören (den Gruppen- und Massenepisoden) steigern sie sich zu aufgeregter Lebhaftigkeit, ohne durcheinander zu laufen. Auch die reflektierenden Sätze arbeitet Guttenberg voller Zerklüftungen, Aufbrüche, Umschwünge aus. Außergewöhnlich, gar provokant mag mancher die Tempi finden — klüglich indes wählt der Dirigent sie durchweg. ...«

W. A. Mozart, Die Zauberflöte, KV 620 (Tamino) — Neuinszenierung im Münchner Staatstheater am Gärtnerplatz, Vorstellung vom 9. 5. 2010

Jakobine Kempkens auf www.der-neue-merker.eu: »... Die 3 Damen (Sandra Moon, Sonja Leutwyler, Ann-Katrin Naidu) töten die Schlange noch im Rokokogewand mit Puder und Perücke.
Doch während der Prüfungen verwandeln sie sich mit Leder und schulterlangen Kostümen in fleischgewordene Versuchungen für den armen Tamino. Dieser wurde mit müheloser Leichtigkeit und strahlender Höhe von Daniel Johannsen, einem Gast aus Wien, gesungen. ...«

J. S. Bach, Matthäus-Passion, BWV 244 (Evangelist) — Konzert mit dem Münchener Bach-Chor und dem Bach Collegium München (Ltg.: Hansjörg Albrecht) am 2. 4. 2010 in der Münchner Philharmonie im Gasteig

Michael Stallknecht in der Süddeutschen Zeitung vom 6. 4. 2010: »... Der Dirigent, selbst am Cembalo, verschmilzt schon optisch zur Einheit mit dem dort postierten Evangelisten. Und findet in Daniel Johannsen eine großartige Stimme seiner selbst: Jedes Wort mit Bedeutung füllend, ist Johannsen – wie einst an gleicher Stelle Peter Schreier – der seltene Fall eines Tenors, bei dem Leichtigkeit nicht mangelnde Kraft, sondern wirklich Timbre ist. Der noch junge Sänger verfügt nicht nur über den Mut zu jedem Ausdruck, sondern auch stimmlich über eine Dramatik, die Arioses einzulösen und Rezitative bis zu lastender Schwere zu steigern vermag. ...«

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Barbara Angerer-Winterstetter im Donaukurier vom 6. 4. 2010: »... Allen voran singt Daniel Johannsen als Evangelist sein letztes Herzblut aus sich heraus. Gebannt ist man von dieser Textausdeutung, von dieser höhensicheren Stimme und dieser Ausstrahlung. ...«

J. S. Bach, Matthäus-Passion, BWV 244 (Evangelist) — Konzert mit der Chorgemeinschaft Neubeuern und dem Orchester der KlangVerwaltung (Ltg.: Enoch zu Guttenberg) am 20. 3. 2010 in der St.-Marien-Kirche in Gengenbach (D)

Gertrude Siefke in der Badischen Zeitung vom 22. 3. 2010: »Ergriffenheit und Ausdruckstiefe. Enoch zu Guttenberg dirigiert eine große Matthäus-Passion. [...] Orchester, Chor und Solisten wurden dem hohen Anspruch gerecht, allen voran der Österreicher Daniel Johannsen als Rezitator und Evangelist, der einen bravourösen Part absolvierte: Da stimmte alles. In der Höhe (und die ist beachtlich) klar und rein, in den tieferen Passagen wohlig rund, deutlich in der Aussprache – und geradezu beseelt wirkend von der Aussagekraft der Bibelworte. ...«

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Gottfried Wiedemer in der Mittelbadischen Presse vom 22. 3. 2010: »... Ein idealer Evangelist war Daniel Johannsen, ganz auf Guttenbergs Linie plastischer Textgestaltung. Dramatische Steigerungen und frommes Innehalten machten seine ›Erzählung‹ glaubwürdig. ...«

J. S. Bach, Johannes-Passion, BWV 245 (Evangelist und Arien) — Konzert mit dem Bachchor Halle und dem Ensemble Aperto (Ltg.: Martin Rieker) am 5. 2. 2010 in der St.-Johannis-Kirche in Halle (Westfalen)

Klaudia Genuit-Thiessen im Westfalen-Blatt vom 8. 2. 2010: »Atemberaubend schöne Musik. [...]
Das ist Musik für die Seele! Erst lange Momente nach dem letzten Ton bricht der heftiger Beifall in St. Johannis los. Dann feiern die 450 Zuhörer Solisten, Bachchor und Ensemble Aperto. Bachs Johannes-Passion ist ein grandioser Auftakt zu den 47. Haller Bach-Tagen. [...] Hinreißende Stimme, Artikulation und Modulationsfähigkeit von Daniel Johannsen. Der junge Tenor, der schon mit Dirigenten wie Nikolaus Harnoncourt zusammenarbeitet, übernimmt die langen Partien des Evangelisten und zu Herzen gehende Arien. Ob Koloraturen oder schnörkellos-klare Passagen – bemerkenswert gut verständlich läßt seine schöne Stimme den langen Bericht des Evangelisten durchs Kirchenschiff schweben, atemberaubend präsent. Vielleicht liegt Halle für ihn am Wegesrand zu einer wirklich großen Karriere. ...«

J. S. Bach, Weihnachts-Oratorium, BWV 248 (Teile I–III und VI; Evangelist und Arien) — Konzertserie mit dem Philharmonischen Chor Prag und dem Israel Philharmonic Orchestra (Ltg.: Peter Schreier) im Dezember 2009 in Tel Aviv, Haifa und Jerusalem

Haggai Hitron in der Tageszeitung Ha’aretz vom 5. 12. 2009 (Übersetzung aus dem Englischen von D. J.): »... Den Höhepunkt der Produktion bildeten die Solisten, und hier sprechen wir hauptsächlich von den beiden Herren: dem Tenor Daniel Johannsen als Evangelist – mit einer klangvollen, lyrischen Stimme und der Fähigkeit, jede Nuance darzustellen – und dem Baß Andreas Scheibner, nicht weniger eindrucksvoll. Ich bezweifle, ob gewisse Solisten, deren Namen von vielen renommierten Originalklang-Aufnahmen bekannt sind, dermaßen überzeugend gewesen wären in einem so großen Saal wie dem Mann Auditorium. ...«

J. S. Bach, Ach, wie flüchtig, ach, wie nichtig, BWV 26 — Konzert mit dem Vokal- und Instrumentalensemble der Schola Seconda Pratica (Ltg.: Rudolf Lutz) am 20. 11. 2009 in der reformierten Kirche Trogen (CH)

Charles Uzor im St. Galler Tagblatt vom 23. 11. 2009: »... Daniel Johannsen, umrankt von Flöte (Claire Genewein) und Violine (Renate Steinmann), bietet in der horrend schwierigen Tenorarie mit langen Ausschmückungen, die gleichsam den Atem anhalten, eine musikalische Pracht und trifft Bachs Ausdruck der Freude. Rudolf Lutz geht diese Musik elegant, schlicht und mit Sorgfalt an. Sein Klang ist obertonreich, präzis und durchströmt von Seele. ...«

G. Fr. Händel, Judas Maccabaeus, HWV 63 — Konzert mit dem Canticum Novum und dem Norddeutschen Barockorchester (Leitung: Michael Schmutte) am 15. 11. 2009 in der Mutterhauskirche der Franziskanerinnen in Münster (Westfalen)

Elmar Schilling in den Westfälischen Nachrichten vom 17. 11. 2009: »... Daniel Johannsen war es zu verdanken, daß die Titelpartie des Judas mit einem ungewöhnlich wohlklingenden Tenor veredelt wurde, der gerade in den Höhen aufblühte, in denen für andere Sänger die Luft dünn wird. ...«

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Christoph Broermann in der Münsterschen Zeitung vom 17. 11. 2009: »... Daniel Johannsen sang die Titelfigur mit elegantem, präzisem Tenor voller Schattierungen. An seiner Gottesfurcht ließ er ebenso keinen Zweifel wie an seiner Kampfbereitschaft. ...«

J. Haydn, Die Jahreszeiten, Hob. XXI:3 — Konzert mit der Wiener Singakademie und dem RSO Wien unter seinem Chefdirigenten Bertrand de Billy am 6. 11. 2009 im Großen Saal des Wiener Konzerthauses

Wilhelm Sinkovicz in der Presse vom 9. 11. 2009: »... Mit Daniel Johannsen betritt ein junger österreichischer Tenor das Oratorienparkett, der als feinsinnig deklamierender Interpret wohl bald Weltkarriere machen wird: Ob fahle Augenblicke existenzieller Bangigkeit oder saftige Lebensfreude, Johannsen vermag seiner klar und sauber geführten Stimme jegliche nötige Farbe abzugewinnen, um das Konzertpodium zur imaginären Bühne zu machen. ...«

Tenore & Traverso — Eine CD mit Arien für Tenor (Daniel Johannsen), Traversflöte (Annie Laflamme) und Basso continuo (Lúcia Krommer, Violoncello; Matthias Krampe, Orgel und Cembalo) aus J. S. Bachs Kantaten und Oratorien sowie mit ausgewählter Instrumentalmusik. Erschienen bei Coviello Classics (COV 20909).

Renate Wagner auf www.der-neue-merker.eu: »Für Freunde Alter Musik brechen nun, so scheint es, die goldenen Zeiten an. Lag früher das Schwergewicht der Musikproduktion ausgesprochen bei Klassik und Romantik und nahm Alte Musik nur ein schmales Segment ein, so dreht sich das Interesse der Künstler, Produzenten und wohl auch des Publikums nun um. Und das gewaltig. Man bringt nicht nur die ewig gleichen, bekannten Werke heraus, sondern interessiert sich für ausgesprochene Spezialitäten, die von liebenden Fachleuten sorglich ans Licht geholt werden — wie im Fall dieser CD für die Arien, die Johann Sebastian Bach für Tenor, Traversflöte und Basso Continuo geschaffen hat. Wobei die ›Jubelkraft‹ des Tenors auch in dem besonders vorzüglichen Beiheft dieser CD erklärt wird: ›Nicht von ungefähr fallen der hohen Männerstimme ob ihrer Helligkeit und Strahlkraft seit jeher oft gerade jene Topoi zu, die mit Licht, Glanz und überirdischer, ‘sphärischer’ Kraft im Zusammenhang stehen.‹
›Leuchten‹ ist das Wort, das man im Zusammenhang mit dem Tenor Daniel Johannsen verwenden möchte, der mit erst knapp über 30 schon in der vorderen Reihe von Interpreten Alter Musik steht, was sicherlich auch mit einer profunden diesbezüglichen Ausbildung von frühester Jugend an zusammen hängt. Über Orgel und Chorgesang führte sein Weg zum Sologesang mit Schwerpunkt Barockmusik (wobei sein übriges Spektrum von Schubert bis zur Operette und weiter bis zur Moderne, also das ›volle Programm‹, reicht). Johannsen singt die zehn auf der CD enthaltenen Arien mit so sauber und klar geführter Stimme, daß es ein Vergnügen ist. Dabei erzielt er nicht nur besondere Wortdeutlichkeit, sondern besticht auch durch seine Stimmquälität. Das helle, elastische Strahlen seines Tenors weist ihn als ideale Bach-Stimme im Schreier-Stil aus, wenn er auch nicht so unverkennbar durchdringend ist wie dieser, sondern von angenehm männlicher Färbung in der Mittellage.
Bei zehn Arien, die doch auch verschiedene Stimmungen nachzeichnen, ist es wichtig, nicht alles in dem gleichen sozusagen ›frisch-fröhlichen‹ Bach-Ton der himmelstürmenden Tenor-Freude zu singen, sondern die Möglichkeiten der Differenzierung auszukosten. Daniel Johannsen tut es in Stücken, die teils zeigen – wie er selbst im Beiheft schreibt – ›welch dramatisches Geschick der Thomaskantor auch für die Oper gehabt hätte‹ (wobei er der Stimme Virtuoses an Sprüngen abfordert), die teils die ausgefeilte Koloraturtechnik fordern, teils auch tiefe Schwermut verkünden. Dabei fällt auf, dass auch die als kühler eingeschätzten Protestanten gelegentlich durchaus zu schwerer Selbstanklage neigten, die sich musikalisch ausdrückt.
Bach schrieb für die begleitende Traversflöte, mit der sich Annie Laflamme (auf einem Instrument von 1750) dem Tenor von Daniel Johannsen geradezu bewundernswert anschmiegt, auch einige Solowerke, vor allem die Sonate e-Moll für Flöte und Basso continuo, die hier inmitten der Arien ruht. Das Perlen der Flöte stimmt sich gänzlich auf die jeweilige Stimmung der Stücke ein – hier spürt man, dass man es mit Künstlern zu tun hat, die ihre Interpretationen wirklich genau gedacht erarbeiten. Zusätzlich Lúcia Krommer am Cello, Matthias Krampe an Orgel und Cembalo – diese wenigen Musiker erzeugen für dieses schmale Angebot von Instrumenten den vollen Bach-Klang, der die teils anregende, aber auch teils besänftigende Wirkung erzeugt, die Bach zum großen ›Säuberer‹ macht, im Gehirn des Zuhörenden nämlich, der sich – so er ein Freund der Alten Musik ist – mit Musik dieser Art wirklich in himmlische Gefilde hinüberholen läßt.«

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Franz Szabo auf http://franzszabo.fastmail.fm/musik/musik168.html: »Der österreichische Tenor Daniel Johannsen und die kanadische Querflötistin Annie Laflamme musizieren die tragenden Partien in dieser berührend schönen, neuen CD mit Arien für Tenor und Traversflöte. Wie Johannsen in der Einführung schreibt, ordnet Bach der Tenorstimme oft die Rolle des Heilsvermittlers zu. Dazu gehören Bewährung im Glauben und generelles Verhalten im Sinne der ›Nachfolge Christi‹. Auch die konzertierende Traversflöte wird mit einer besonderen Rolle betraut, denn als einziges Instrument bildet sie mit dem Spieler die Gestalt eines Kreuzes, symbolisiert also die Bereitschaft zum Martyrium.
Schlichtheit, Innigkeit, Hoffnung und Vertrauen sind also Glaubensinhalte, die durch die Kunst des Sängers und der Flötistin vermittelt werden müssen. Und hier gelingt den Künstlern eine überzeugend schöne und dennoch uneitle Interpretation von hohem Anspruch. Johannsen ist der ideale Oratoriensänger mit leuchtend klarer Stimme und präziser Diktion; federleicht gen Himmel schwebende Verzierungen – wie im strahlend barocken ›Laß, o Fürst der Cherubinen‹ – gelingen ihm genauso perfekt wie eindringliche Vertiefung in Schmerzens-Chromatik und Leid, besonders gut zu hören in ›Erschüttre dich nur nicht, verzagte Seele‹. Laflamme verschmilzt mit der Querflöte zur idealen einfühlsamen Partnerin, die eigene Solostimme kunstvoll formend oder die Tenorstimme engelsgleich unterstützend. In der e-Moll Sonate für Flöte und b.c., BWV 1034, darf sie, als hörtechnisch angenehm platzierte Zäsur zwischen den Arien, die Farben der Traversflöte mit denen der Cellistin Lúcia Krommer und von Matthias Krampe an Cembalo und Orgel verschmelzen lassen. Die beiden Künstler verleihen vor allem dem Continuopart der Arien die nötige Herzenswärme und ruhige Kraft des Glaubens. Meine Empfehlung wäre, auf gar keinen Fall bis Weihnachten zu warten, um diese prächtige CD anderen oder sich selbst zu schenken!«

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Johann Trummer im Mitteilungsblatt der Neuen Bachgesellschaft e.V. (Winter 2009/10): »Um es vorwegzunehmen: eine wunderbare CD. Die Idee ging vom jungen Tenor Daniel Johannsen aus, der die Einführungstexte des vorzüglichen zweisprachigen (dt. und engl.) Booklets verfaßte und sich damit als ein Praxis und Reflexion zusammenführender hervorragender Musiker erweist. Der Preisträger vieler Wettbewerbe (Bach, Schumann, Mozart, Wigmore Hall) musiziert unter Nikolaus Harnoncourt, Jordi Savall, Peter Schreier, ist bei vielen Festivals Europas, u. a. in den großen Wiener Konzertsälen, in Nordamerika und Japan präsent. Mit der vorliegenden CD geht der vielseitige Lied-, Oratorien- und Opernsänger der Symbolik der Tenorstimme bei J. S. Bach in Kombination mit der Traversflöte nach, wofür er in Annie Laflamme eine ebenfalls ausdrucksstarke Solistin fand. Beide haben einen großen Teil ihrer Ausbildung in Wien erhalten.
Der Auslese von Arien sind die Flötensonate in e-Moll, BWV 1034, und aus dem 3. Teil der Klavierübung das Duetto in G-Dur, BWV 804, sowie die Fughetta über ›Allein Gott in der Höh sei Ehr‹, BWV 667, beigegeben, ebenso vorzüglich und lebendig musiziert.«

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Carsten Fastner im Falter vom 24. 2. 2010: »Auf der Bühne besticht der junge österreichische Tenor Daniel Johannsen (geb. 1978) nicht zuletzt durch Finesse und Dezenz, und vornehme Zurückhaltung prägt auch sein Debütalbum. Gemeinsam mit der Querflötistin Annie Laflamme hat er zehn nur scheinbar unspektakuläre Arien J. S. Bachs für Tenorstimme mit konzertierender Traversflöte aufgenommen, nicht ohne die so ungewöhnliche wie reizvolle Programmwahl kompetent zu begründen. Dafür gibt’s den Pasticciopreis im Februar. ...«

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Hier die Begründung der Ö1-Redaktion im Wortlaut der Radiosendung vom 25. 2. 2010: »Dieser Preis wird an in Österreich lebende Musikerinnen und Musiker verliehen, die mit hohem ideellen Einsatz interessante Musik veröffentlichen. Zu danken ist der Jury, die dieses Vorhaben unterstützt und ihre Fühler nach preiswürdigen Produktionen ausstreckt. Es sind dies Marie Therese Rudolph, Carsten Fastner, Hans Georg Nicklaus und Alfred Solder.
Wir empfehlen am letzten Donnerstag des Monats eine ausgesuchte Produktion. Meine Damen und Herren, das prämierte Projekt im Februar ist das Album ›Tenore & Traverso‹ mit Arien für Tenor, Traversflöte und Basso Continuo. [...] Auf diesem Album paßt einfach alles, es ist ein Kompendium von klug ausgesuchten Bach-Arien und, als wäre dies nicht genug, gibt es zum Drüberstreuen eine zielstrebige und fundierte Argumentation der Beweggründe für die Auswahl gerade dieser Arien im Booklet – und last, but certainly not least: eine leichtfüßige und wohlgestaltete Interpretation dieser Meisterwerke.«

W. A. Mozart, Die Entführung aus dem Serail, KV 384 (Pedrillo) — Première im Ludwigsburger Schloßtheater anläßlich der dortigen Festspiele am 27. 6. 2009

Clarissa Soder in der Bietigheimer Zeitung vom 29. 6. 2009: »Geglückte Entführung
Die fetten Jahre sind wieder da: Mozart opulent für die Schloßfestspiele in Szene gesetzt [...]
Ludwigsburg. Szenisch wie musikalisch wähnte man sich am Premierenabend von Mozarts ›Entführung aus dem Serail‹ gleichermaßen im Serail wie im Himmel. Dafür sorgte nicht allein das Bühnenbild mit seinen sich in barocker Manier auftürmenden Wolkenkulissen, sondern in viel größerem Maße die musikalische Umsetzung der Oper im Türkenkolorit, die von äußerster Finesse, Werkverständnis und mitreißendem Engagement aller Ausführenden gekennzeichnet war. [...] Denn zu der bemerkenswerten Ausstattung und der klugen Regieführung gesellt sich in dieser Inszenierung ein musikalischer Gestaltungswille, der seinesgleichen sucht und den Opernabend unvergeßlich macht. [...] Ganz im Gegensatz zu seinem Buffo-Pendant Pedrillo alias Daniel Johannsen, dessen wendige Stimmführung von ausgeprägtem Spielwillen akkompagniert wird. ...«

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Udo Klebes auf www.der-neue-merker.eu: »... Daniel Johannsen als aufgeweckt, spitzbübisch feiner, liebevoll und charmant gespielter Pedrillo mit hellem, klarem und die Spitzen des ›es sei gewagt‹ tonschön und linientreu durchziehendem Tenor. ...«

IV. Abend des Zyklus »Bach-Kantaten« (künstlerische Leitung: Luca Pianca, Georg Nigl und Wolfgang Mitterer) am 11. 5. 2009 im Mozart-Saal des Wiener Konzerthauses

Gerhard Kramer in der Wiener Zeitung vom 13. 5. 2009: »... Am Montagabend ging der Bachkantaten-Zyklus im Mozartsaal des Konzerthauses so zu Ende, wie er begonnen hatte: mit einem vollzählig erschienenen, ungemein interessierten Publikum und seiner enthusiastischen Reaktion zuletzt. [...] Doch am meisten gefiel auch diesmal wieder Daniel Johannsen mit seinen insgesamt drei Arien: Ein in Timbre, Diktion und differenzierter Textausdeutung idealer Oratorientenor. [...] Fazit: Ein Fest für Freunde Bachs und der Alten Musik!«

J. S. Bach, Johannes-Passion, BWV 245 (Evangelist und Arien) — Konzerte gemeinsam mit dem Oratorienchor St. Gallen und dem Sinfonieorchester St. Gallen (Ltg.: Eduard Meier) am 4. und 5. 4. 2009 in der St.-Laurenzen-Kirche in St. Gallen (CH)

Bettina Kugler im St. Galler Tagblatt vom 6. 4. 2009: »... Es bleibt ein durch und durch verstörendes, ins Mark fahrendes Szenario, das sich mit Jesu letztem Atemzug in Bachs Partitur auftut: Die Erde bebt, die Felsen bersten, die Gräber öffnen sich; der Vorhang des Tempels zerreißt in zwei Stücke. Was immer an Tumult sich klanglich vorstellen lässt, tobt im Orchester zum hochdramatischen Endzeitreport des Evangelisten: ein theatralischer Effekt, der sich nicht abnutzt. [...] Effektvoll tut dies der junge Tenor Daniel Johannsen schon mit den ersten Rezitativworten; seine Erzählung fesselt sogleich, als habe er eine unsichtbare Bühne zu beleben.
Kammerdrama
Mit geschmeidig-hellem Timbre und klarer Diktion hält Johannsen die Fäden in der Hand, treibt das Geschehen voran und hält im rechten Moment klangschön inne. Er gibt dem Chor Impulse, animiert die Continuogruppe zu mitfühlendem Kammerspiel und gestaltet seine riesige Partie – einschließlich der Tenorarien – mit einer reichen Farbpalette, Ausdauer und Detailfreude. Etwa wenn Petrus weint: Sein lyrischer Tenor läßt da die Schmerzensmelodik eines Schubertlieds aufblühen. Wer in der zweiten Arie nicht den Regenbogen als Gnadenzeichen vor Augen sieht, muß taub sein. ...«

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Margrit Zaczkowska in den St. Galler Nachrichten vom 6. 4. 2009: »... Ausdrucksstarke Solisten. Da sie die eigentlichen Träger des Geschehens sind, ist der Anspruch an die Solisten sehr hoch – er wurde hier ausgezeichnet erfüllt. Einziger Nachteil: Die Arien waren nicht, wie üblich, mit einem zweiten Solisten besetzt, so daß der Baß nebst den Partien des psychologisch heiklen Jesus auch diejenigen des Pilatus, und der ohnehin fast pausenlos singende Evangelist auch diejenigen des Petrus zu singen hatte. Beide Solisten bemühten sich stark um Differenzierung ihrer Rollen, vor allem das eindrückliche ›und weinete bitterlich‹ des Petrus gelang hervorragend. Mit der Partie des Evangelisten – einem lyrischen Tenor – steht und fällt eine Passionsaufführung: In Daniel Johannsen, einem österreichischen Sänger, hatte man eine ausgezeichnete Wahl getroffen. Ihm gelang die Synthese von starkem Ausdruck und schöner Stimme bestens. ...«

J. S. Bach, Johannes-Passion, BWV 245 (Evangelist und Arien) — Konzerte gemeinsam mit dem Divertimento Vocale Freiburg und dem Orchester Harmonia Artificiosa Fryburg (Ltg.: Hubert Reidy) am 22. 3. 2009 in der Pfarrkirche Düdingen (CH)

Wolfgang Steiert in den Freiburger Nachrichten vom 24. 3. 2009: »... Der Evangelist Daniel Johannsen, Tenor, prägte diese Passion durch seine kaum zu überbietende gesangliche Qualität und kontrastreiche Ausdrucksfähigkeit ...«

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Marie-Alix Pleines in der Freiburger Zeitung La Liberté vom 24. 3. 2009 (Übersetzung von Pierre Schönenberger): »... Das Divertimento Vocale Freiburg hat eine dramatische und glutvolle ›Johannespassion‹ erzählt.
Als von heiligem Feuer beseelter und von eindrücklichem poetischem Schwung erfüllter Evangelist hat Daniel Johannsen die dieses Wochenende vom Divertimento Vocale aufgeführte ›Johannespassion‹ in den Himmel der bedeutenden Passionen von J. S. Bach gehoben.
Mit seinen kaum 30 Jahren beweist der Tenor aus Wien, daß man in Sachen Talent nicht auf ein höheres Alter warten muß. Ähnlich wie Fritz Wunderlich und Peter Schreier beleuchtet er mit einer vollkommenen, deutlichen Aussprache ohne Schwulst und mit erschütternder Kraft die dramatische Entwicklung der Christuspassion. ...«

Opern- und Operetten-Galas (Werke von W. A. Mozart, G. Donizetti, Fr. Lehár, E. Künneke u. a.) gemeinsam mit der Sopranistin Katarina Michaelli und dem Pianisten George Peachey im Rahmen der »Embassy Series« im Forum der österreichischen Botschaft von Washington, DC, am 9. und 10. 1. 2009

Bob Anthony im Kultur-Blog www.allartsreview4u.com (Übersetzung von D. J.): »›The Embassy Series‹ war erneut in der österreichischen Botschaft zu Gast, mit einem reizvollen Programm der beiden Sänger Katarina Michaelli (Slowakei) und Daniel Johannsen (Österreich), die eine wunderbare Palette von Opern- und Operettenarien [...] darboten. George Peachey sorgte für die exzellente Klavierbegleitung. [...] Herr Johannsen hatte einen leichteren Tenor, wobei seine Töne dennoch klare Konturen behielten, so daß er niemals forcierte. Vermutlich sind Oratorium und Lied eher sein Spezialgebiet, aber er brillierte mit Arien aus ›Die Entführung aus dem Serail‹ — u. a. auch durch die trällernd österreichische Note seiner deutschen Aussprache. Und er war großartig in der Interpretation seiner Künneke- und Lehár-Arien. Das Publikum spendete jeder solistischen Darbietung großzügigen Applaus, und der Beifall steigerte sich nach den Duetten noch erheblich, zumal sich die beiden Stimmen perfekt mischten. ...«

Opera and operetta galas (works by WA Mozart, G. Donizetti, F. Lehár, E. Künneke and others) together with the soprano Katarina Michaelli and the pianist George Peachey as part of the “Embassy Series” in the forum of the Austrian Embassy in Washington, DC, on January 9th and 10th, 2009

Bob Anthony at www.allartsreview4u.com: “The Embassy Series was again at the Austrian Embassy with a delightful operatic program of singers, Slovak Katarina Michaelli and Austrian Daniel Johannsen, who gave a wonderful range of operatic arias of Mozart, Verdi, Donizetti, von Flotow, Künneke and Lehár. George Peachey provided excellent piano accompaniment. [...] Mr. Johannsen had a lighter tenor but he kept clear edges in his tones... so he never forced for volume.  He probably performs better in oratorio and lied but he did shine in the ‘Die Entführung aus dem Serail’ arias as he added an Austrian lilting quality to his German. And he was magnificent in his reading of the Künneke and Lehár selections. There was generous applause for each solo but the greater applause came with the duet singing as the two voices perfectly blended. ...”


Jubiläumskonzert »25 Jahre Musica Juventutis« am 9. 11. 2008 im Mozart-Saal des Wiener Konzerthauses

Die Presse vom 11. 11. 2008: »... Einige Ausnahmemusiker der jüngsten Generation waren am Sonntag, exakt zum Jahrestag des ersten Musica-Juventutis-Abends, zu einem Jubiläumskonzert geladen. Begleitet von der Wiener Kammerphilharmonie unter Claudius Traunfellner brillierte der Tenor Daniel Johannsen in Benjamin Brittens Liedzyklus ›Les Illuminations‹. ...«

Liederabend (Werke von Fr. Schubert, H. Wolf, G. Fauré, H. Duparc und R. Quilter) mit dem Pianisten Walter Bass am 27. 9. 2008 in der Alten Turnhalle Herrenberg (D)

Wolfgang Teubner im Gäuboten vom 29. 9. 2008: »Einzigartiger Liederabend. Sinnlichkeit durch vokale Brillanz.
In der schon langen Geschichte der städtischen Konzertreihe kann man sich nicht an einen solchen Liederabend erinnern: Der junge Tenor Daniel Johannsen und sein Klavierbegleiter Walter Bass tauchten in Herrenbergs Alter Turnhalle mit einer solchen frischen Natürlichkeit und freudigen Zustimmung in die Welt der Romantik ein, daß man im gut besetzten Saal ins begeisterte Schwärmen geriet.
Der 30-jährige Wiener Sänger ist natürlich keine Neuentdeckung mehr. Er ist auf der Karriereleiter schon fast ganz oben angekommen und in der Oper, im Oratorium und im Lied gleichermaßen zu Hause. Privaten Verbindungen nach Herrenberg verdankt man seine Mitwirkung als Evangelist in der Matthäuspassion im März dieses Jahres in der Stiftskirche und, laut eigener Aussage, diesen ›ersten Liederabend im Schwabenland‹.
Die Leichtigkeit seines Singens fasziniert, ebenso die reiche Vielseitigkeit seiner Stimme. Er ist der Typus eines modernen Liedsängers, der es sich leisten kann, auch weithin unbekannte Werke aus seiner Sicht vorzutragen. Sein Singen ist ausgeglichen, so daß sich die Lieder trotz der verschiedenen Stimmungen und Charaktere in einer wohltuenden Einheit befinden. Es scheinen ihm weder im Umfang noch von der Dynamik her Grenzen gesetzt zu sein, es gefallen die wohltuende Gelöstheit und der manchmal sinnliche Glanz seines Timbres. Der biegsame Klang der Stimme erreicht mit bewundernswert sparsamen Mitteln ein wirkungsvolles Farbenspiel. Ein wenig steif wirkt er noch zu Beginn auf dem Podium, seine Körpersprache schien eher etwas unbeholfen. Das änderte sich im Laufe des Abends aber deutlich. Sinnbildlich kann man sagen, daß er nach Öffnen seines Jacketts nicht mehr so zugeknöpft war, es kam sogar der Opernsänger immer mehr hervor, die Bühne wurde zur Szene.
Die sieben ausgewählten Lieder von Schubert zu Beginn, mehrheitlich auf Texte von Goethe, verband nicht unbedingt ein roter Faden, doch stand natürlich die ›Rastlose Liebe‹ im Mittelpunkt des Geschehens. Das war auch so bei den acht Wolf-Liedern auf Mörike-Texte zum Schluß, in denen zwar viel unbeschwerte Fröhlichkeit zu herrschen schien, die permanente Gegenströmung der Melancholie aber auch spürbar gemacht wurde. In die Mitte gestellt dann Lieder aus dem nicht so populären Repertoire. Die Lieder von Gabriel Fauré und seines Landsmannes und Zeitgenossen Henri Duparc führten in intensive emotionelle Bereiche eines sinnenbetörenden Klangreizes, zeigten Farbbilder und Stimmungen voller Poesie. Die hier völlig unbekannten ›Shakespeare Songs‹ des Briten Roger Quilter waren eine dankbar aufgenommene Entdeckung. Die humorig-launige Eleganz und der sprühende Elan kamen unmittelbar an. Johannsen sang die Lieder in den Originalsprachen, das heißt zur musikalischen Beweglichkeit kam hier auch eine geistige, die Texte und ihre Übersetzungen standen den Hörern zur Verfügung.
Der Pianist Walter Bass schien rein äußerlich fast unbeteiligt zu sein: Sein Spiel absolvierte er ohne sichtbaren Aufwand. Doch innerlich war er voll dabei, er steuerte die Atmosphäre der Lieder allein schon in den Vor- und Nachspielen, blieb aber auch während der Begleitung in einem Kraftfeld intensiver Spannung. Man spürte deutlich eine tiefe künstlerische Übereinstimmung mit dem Sänger, dazu zählten die gleiche Leidenschaftlichkeit und die Feinabstimmung in den Gestaltungen.
Die Herrenberger waren einfach hingerissen von diesem Abend und wollten das Ereignis mit ihrem Applaus so lange wie möglich festhalten. Die erste Zugabe führte zurück zu Schuberts ›An die Laute‹, die zweite brachte Wolfs reizende ›Storchenbotschaft‹ und die dritte die heimliche Hymne der Romantik, das Lied ›Du holde Kunst‹ von Schubert. Ein Abend, den man nicht vergessen wird.«

Antonín Dvořák, Stabat Mater, op. 76 — Konzert mit dem Kammerchor der Herz-Jesu-Kirche Münster und der Neuen Philharmonie Westfalen (Ltg.: Michael Schmutte) am 21. 9. 2008 in der Mutterhauskirche der Franziskanerinnen in Münster (Westfalen)

Christoph Broermann in der Münsterschen Zeitung vom 23. 9. 2008: »... Einfühlsam gestaltete Tenor Daniel Johannsen mit schöner Legato-Kultur den sechsten Satz, wo er sein Echo in den Männerstimmen des Chores fand, die durch die Tränenschleier der Violinen tönten. ...«

Arndt Zinkant in den Westfälischen Nachrichten vom 23. 9. 2008: »... Der zweite Satz gehört ganz dem Solistenquartett. Voll und pathosbeladen tönt der Ruf des Basses Josef Wagner: ›Pro peccatis suae gentis‹. Während Altistin Hilke Andersen mit herber ausdrucksvoller Emphase singt, gibt Catalina Bertucci ihren langen Soprantönen viel Scheu und Zebrechlichkeit. Obwohl ganz lyrischer Tenor, bricht Daniel Johannsen als Einziger dynamisch einmal aus, wagt sich in opernhafte Gefilde, was der Musik keineswegs schadet. ...«

Ernst Ludwig Leitner, Die Sennenpuppe (Junge) — Uraufführung der Oper (Libretto: Alois Schöpf) im Rahmen der Salzkammergut-Festwochen Gmunden am 8. 8. 2008 im Stadttheater Gmunden

Wiener Zeitung vom 11. 8. 2008: »... Als Regisseur und Bühnenbildner gelingt Erich Hörtnagl mit wenigen Mitteln Wirkungsvolles, die Sänger leisten Überzeugendes. Vom Linzer Landestheater kamen die stimmlich und darstellerisch attraktive Gotho Griesmeier für die Titelrolle und Martin Achrainer als Bauer. Neben dem ordentlichen Hirten von Matthias Helm war es vor allem der jugendlich-frische Tenorgesang des unglücklichen Opfers, mit dem Daniel Johannsen der viel beklatschten Aufführung ein Profil verlieh.«

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Michael Wruss in den Oberösterreichischen Nachrichten vom 11. 8. 2008: »Horrortrip auf der sündigen Alm. Ernst Ludwig Leitners Oper ›Die Sennenpuppe‹ wurde mit einem ausgezeichneten Ensemble bei den Salzkammergut-Festwochen im Stadttheater Gmunden uraufgeführt. [...] Allen voran Gotho Griesmeier, die der Sennenpuppe lebendige Züge abgewann und in ihrem Rachefeldzug höchst ausdrucksstark agierte. Darüber hinaus konnte sie die heikle Partie technisch meisterlich realisieren. Der junge Tenor Daniel Johannsen als Hirtenjunge wußte seine beeindruckenden stimmlichen Mittel bestens einzusetzen. Das gelang auch Matthias Helm. Martin Achrainer machte als Bauer ideale Figur und konnte seine doch sehr differenzierte Partie glaubwürdig und emotional umsetzen. ...«

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Shirley Apthorp in der Zeitschrift Musical America (Internetausgabe vom 14. 8. 2008; Übersetzung von D. J.): »... Aus der soliden und gut einstudierten Besetzung stach Daniel Johannsens Hirtenjunge am eindrücklichsten heraus, gesungen mit einer strahlenden und klaren Stimme, die gleichermaßen unangestrengt wie unschuldig klang. ...«

Shirley Apthorp in musicalamerica.com (online on August 14th, 2008):

“A Wicked Tale for a Slow Summer’s Eve
GMUNDEN, Austria – This summer, a little initiative is required to unearth the interesting artistic endeavours in Austria. It says something about the state of affairs at the moribund Salzburg
Festival that the nearest operatic world premiere in August is a good hour away, in Gmunden.
Gmunden’s Festival – to give it its proper title, the Salzkammergut Festwochen Gmunden – has just turned 21, but can trace its history much further back. This chocolate-box Austrian town, perched on the edge of the mountain-fringed Lake Traun, and the opulent villas of the surrounding countryside, have offered a place of retreat and
inspiration to composers and performers since Schubert came for a visit in 1825. Johannes Brahms, Joseph Joachim, Eduard Hanslick and Hans Richter rubbed shoulders here in the second half of the 19th century. Wagner visited the Wesendoncks and wrote part of ‘Tristan und Isolde’ nearby. Hugo Wolf, Mahler and Bruckner all came here, as did Zemlinsky, Strauss, Korngold, Schoenberg, Bartók and Krenek.
In light of such a formidable history, Ernst Ludwig Leitner’s ‘Die Sennenpuppe’ is a comparatively modest affair. Written for a chamber ensemble of winds, brass, percussion, double bass, harp and zither with a cast of four, the new opera sets a local folk-tale to an
unpretentious score full of references to local folk music. There are even alpenhorns. What is most interesting about Leitner’s opera, a piece made to be portable and accessible, is its subject. Austrian author Alois Schöpf spent months researching the many versions of this mountain myth before penning his succinct and direct libretto.
It is a horribly disturbing tale. In their summer mountain hut, a farmer, a shepherd and a young boy dream of love and lust. Tired of being the half-joking foil of the older men’s amorous advances, the boy carves a life-sized woman from wood. She comes to life, and offers the three every physical pleasure they could dream of through the summer. The weather turns, and the three must go back to the valley – the farmer to his wife, the shepherd to his drinking companions, the boy to his parents. None of them have room in their
lives for a courtesan, and the three try to sneak off at dawn while their paramour sleeps. She awakes, discovers their plan, and in a rage, forces them to throw dice to decide who will stay. The young boy wins. The other two are to leave without turning back. Inevitably, they cannot resist a backwards glance, and they see the woman take the boy to the roof, pin him down, slice off his skin and pin it up to dry.
With its rough rural edge, this is ‘Bluebeard,‘ ‘Salome,’ ‘Petroushka,’ and Oskar Kokoschka’s sick Alma Mahler sex doll all rolled into one. It’s an invitation to reflect on gender politics, a primal Jungian exegisis, a Freudian goldmine. Leitner’s score simply tells the story, with liberal Stravinsky quotations, vocal lines of easy lyricism, descriptive percussion effects and a bent hurdy-gurdy folk lilt. It is left to designer-director Erich Hörtnagl to read something into the story. Unfortunately he doesn’t. Hörtnagl, who usually works in film and theater, has come up with a staging that, though rich in
character and detail, is so one-dimensional it hurts. What is the message? That desire is wicked and women are evil witches? Perhaps the results would have been more interesting had at least one woman been included in the production team.
Of a solid and well-rehearsed cast, Daniel Johannsen’s young boy was the most memorable, with a clear and cloudless lyric tenor that sounded both effortless and innocent. Gotho Griesmeier gave her all to the role of the murderous doll-woman, but the part was sometimes
too heavily dramatic for her; Matthias Helm and Martin Achrainer delivered accurate and lively performances as the Shepherd and Farmer.
Hansjörg Angerer kept the young musicians of the  Bläserphilharmonie Mozarteum Salzburg mostly together and accompanied the singers with care.
‘Die Sennenpuppe’ goes on to Erl next summer.” [Unfortunately, this couldn’t be realised...]

J. S. Bach, Johannes-Passion, BWV 245 (Arien) — Konzerte mit der Chorgemeinschaft Neubeuern und dem Orchester der KlangVerwaltung (Ltg.: Enoch zu Guttenberg) am 15. und 16. 7. 2008 im Münster Frauenchiemsee

Rainer W. Janka im Oberbayischen Volksblatt vom 17. 7. 2008: »Predigt statt Pausen-Prosecco. Die Festspiele Herrenchiemsee begannen auch heuer wieder mit einem Konzert im Münster Frauenchiemsee. Doch da wird’s schon schwierig: War es ein Konzert? Oder war es ein Gottesdienst? Eines kann Enoch zu Guttenberg auf den Tod nicht ausstehen: Wenn die Passion, das vertonte Leiden Christi, nur als musikalisches Ereignis, nur als Konzert genossen wird, nein, sie sollte er- und auch durchlitten werden. Deswegen hat Guttenberg die Passion als barockes ›theatrum sacrum‹ inszeniert. [...] Die von Guttenberg dirigierte Musik nämlich war von hervorragender Qualität und von mitreißender Wirkung. Das Orchester der KlangVerwaltung setzte willig die kräftig-ruppigen rhythmischen und klanglichen Akzente, mit denen Guttenberg die Musik aufrauhte und unter Dauerhochdruck setzte. Diese Passion siedet und glüht vor Bekehrungseifer. Die Chorgemeinschaft Neubeuern steuerte leidenschaftlich durch die hitzigen, oft an der Grenze des Singbaren aufgehetzten Chöre, die Choräle waren bekenntnishaft-wortdeutlich und, wie Guttenberg es liebt, grammatikalisch artikuliert. Insgesamt herrschte ein immer schnelles Tempo. Was aber Guttenbergs dramatisches Konzept vor allem trug, war die außergewöhnlich gute Solistenriege. [...] Die Tenor-Arien sang Daniel Johannsen mit noch nie so gehörter textbezogener Dramatik, wenn er den erschreckenden Vergleich von Christi blutgetränktem Rücken mit einem Regenbogen als Gottes Gnadenzeichen vorträgt. ...«

J. S. Bach, Matthäus-Passion, BWV 244 (Evangelist und Arien) — Konzerte mit der Kantorei und dem Collegium Musicum (Ltg.: Ulrich Feige) am 15. und 16. 3. 2008 in der Stiftskirche Herrenberg (D)

Wolfgang Teubner im Gäuboten vom 17. 3. 2008: »... Mit dem Wiener Tenor Daniel Johannsen war ein Evangelist gewonnen worden, der in stimmlicher und gestalterischer Hinsicht derzeit ohne Konkurrenz sein dürfte. Seine technischen Mittel für Spannung und Spontaneität in den Rezitativen und in den anspruchsvollen Arien scheinen unbegrenzt zu sein. ...«


J. S. Bach, Matthäus-Passion, BWV 244 (Evangelist) — Konzert mit der Wiener Singakademie (anläßlich ihres 150jährigen Bestehens) und dem Orchester Barucco (Ltg.: Heinz Ferlesch) am 8. 3. 2008 im Großen Saal des Wiener Konzerthauses

Die Presse vom 10. 3. 2008: »... Ein Jubiläum mit Bach feierte auch die Wiener Singakademie: Zum 150. Geburtstag wurde Samstagabend die Matthäuspassion im Konzerthaus gegeben. [...] Daß die Singakademie bis heute der wohl beste Laienchor Österreichs ist, wurde am Wochenende eindrucksvoll unter Beweis gestellt.
Unter der Leitung von Heinz Ferlesch stand der Chor auch im Zentrum der Aufführung. Denn auf große Solisten-Namen wurde verzichtet – in einem Fall mußte freilich verzichtet werden, denn die große María Christina Kiehr mußte kurzfristig absagen. Diese Lücke hat Theresa Dlouhy gefüllt. In beeindruckender Manier! Beweglich, in der Höhe sicher, weich und anpassungsfähig ließ sie die Sopran-Kommentare zur Leidensgeschichte zu einem spirituellen Erlebnis werden. Herausragend auch Daniel Johannsen als Evangelist, Markus Volpert verlieh dem Jesus in jeglicher Hinsicht Tiefe. ...«

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Florian Krenstetter in der Kronen Zeitung vom 12. 03. 2008: »KONZERTHAUS: An Bachs ›Matthäuspassion‹ zeigte die Wiener Singakademie an diesem Abend Beachtliches: [...] Tadelloses leisteten die Solisten, allen voran Daniel Johannsen, der mit einem Tenor von leuchtender Strahlkraft die Partie des Evangelisten zwischen dramatischer Darstellung und distanzierter Erzählung ausbalancierte. Idealer Partner war Markus Volpert, dessen voluminöser Bariton Christus Überzeugungskraft verlieh. Nicht weniger berührend der differenziert eingesetzte Sopran von Theresa Dlouhy. [...] Beeindruckende Klangentfaltung und ein hohes Maß an Präzision zeichneten die meisten kammermusikalisch besetzten Arien aus. Dirigent Heinz Ferlesch hielt die Spannung im Chor über die gesamte Länge des Werkes durch. Er zeigte Temperament und Freude am Schönklang. ...«

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Ingrid Gerk im Neuen Merker (4/2008): »... Als große Überraschung des Abends erlebte man Daniel Johannsen als Evangelist. Seine schlanke, wohlklingende Stimme und seine klare Deklamation des Textes verliehen der Evangelisten-Partie eine ungeahnte Frische und emotionale Spannung. Er sang ohne barocke Schnörkel und zog gerade durch seine klare, relativ modern wirkende Interpretation das heutige Publikum in seinen Bann, so daß bei diesem umfangreichen Werk die Spannung bis zum Ende gewahrt blieb. Mit seinem Passionsbericht hielt er quasi die Fäden der in Töne gefaßten Handlung in der Hand und wirkte bei jedem neuen Auftritt wunderbar erfrischend und interessant, so daß er auch die Aufmerksamkeit der zahlreichen jungen Zuhörer auf sich zog. Einen solchen Sänger kann man sich für jede Oratorienaufführung nur wünschen und hoffen, daß man bald Gelegenheit haben wird, Daniel Johannsen wieder im Konzertsaal zu erleben.«

F. Mendelssohn Bartholdy, Elias, op. 70 — Konzert mit dem Kammerchor der Herz-Jesu-Kirche Münster und der Neuen Philharmonie Westfalen (Ltg.: Michael Schmutte) am 16. 9. 2007 in der Mutterhauskirche der Franziskanerinnen in Münster (Westfalen)

Christoph Broermann in der Münsterschen Zeitung vom 18. 9. 2007: »... Das berühmte, spannungsreiche Oratorium erlebte am Sonntagabend in der vollbesetzten Mutterhauskirche der Franziskanerinnen eine triumphale, berührende Aufführung, die sicherlich zu den kulturellen Höhepunkten dieses Jahres gezählt werden kann. [...] Mit Josef Wagner führte ein Elias das Ensemble an, den man sich nicht besser wünschen konnte. Mit ausgeglichener Stimmführung und markanter Farbe, lyrisch im Fundament und heldisch in den Ausbrüchen zeichnete er ein nie übertriebenes Portrait des Propheten. [...] Daneben präsentierte sich der junge Tenor Daniel Johannsen mit einer wunderschönen Stimme und einer ausgezeichneten Phrasierung. [...] Es war eines dieser seltenen Konzerte, wo wirklich alles zusammenpaßte. ...«

Benedetto Marcello: Joaz — erste Wiederaufführung des Oratoriums nach 300 Jahren im Rahmen der Internationalen Barocktage Stift Melk am 27. 5. 2007 im Kolomanisaal von Stift Melk

Franz Szabo auf http://franzszabo.fastmail.fm/musik/musik143.html: »... Was Christoph Hammer und seine ›Neue Hofkapelle München‹ am Abend des Pfingstsonntags, 27. Mai, im Kolomanisaal darbrachten, kann man schlichtwegs nur als sensationell bezeichnen. Benedotto Marcellos Oratorium ›Joaz‹ bescherte zweieinhalb Stunden hochdramatischer, intelligenter, spannender und differenzierter Barockmusik, deren Schönheit alle Anwesenden restlos in ihren Bann schlug. [...] Der österreichische Tenor Daniel Johannsen überzeugte als stimmprächtiger und wortdeutlicher böser Berater mit aufflackernd schlechtem Gewissen. [...] Kaum zu glauben und ein weiterer Beweis für die höchste Qualität dieses Ensembles, daß die Künstler nur wenige Tage an der Erprobung des Stückes arbeiten konnten. [...] Beruhigend zu wissen, dass dieses Oratorium zum oftmaligen Nachhören vom ORF aufgenommen wurde.«

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In Benjamin Ballifhs Rezension im Online-Musikportals www.classiquenews.com heißt es über die CD mit dem Konzertmitschnitt (ORF SACD 2011382) unter anderem: »... Chapeau für den Tenor Daniel Johannsen in der Rolle des Baalspriesters Mathan! Er begeistert durch seine flüssige und ergreifende Interpretation, gepaart mit flammendem Impetus: Seine erste Arie direkt nach der Ouverture – der Priester ist angesichts des Besuchs der Königin von Judäa im Baalstempel in großer Sorge – bildet einen wirklichen Höhepunkt dieser Aufnahme. Der Sänger überstrahlt sogar das Instrumental-Ensemble, das sich seinerseits trefflich auf die leidenschaftliche und dramatische Akzentuierung versteht. ...« (Übersetzung: Angelika Eberhardt)

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Johan van Veen schreibt über die CD auf www.musica-dei-donum.net: »... Was für eine große Freude, daß Christoph Hammer dieses feine Oratorium aufgenommen hat; da es sich um einen Konzertmitschnitt handelt, bemerkt man hie und da natürlich ein paar kleine technische Mängel. [...] Insgesamt bin ich vom Niveau der Darbietung sehr angetan. Die Besetzung ist gut ausgewählt: Daniel Johannsen beeindruckt ganz besonders mit seinen Rezitativen, die in einer wahrhaft deklamatorischen Art und Weise dargebracht werden. [...] Ich empfehle diese CD wärmstens, denn sie veranschaulicht, welch ausgezeichneter Vokalkomponist Marcello war. Diese Produktion macht Appetit auf seine Opern und andere Gesangswerke.« (Übersetzung: D. J.)

Operetten-Gala (Werke von J. Strauß Sohn, Fr. Lehár, E. Kálmán u. a.) gemeinsam mit der Sopranistin Amanda Gosier und dem Pianisten George Peachey im Rahmen der »Embassy Series« im Forum der österreichischen Botschaft von Washington, DC, am 19. 5. 2007

Michael Lodico im Washingtoner Kultur-Blog IONARTS (Übersetzung von D. J.) vom 21. 5. 2007: »... Die satirischen Rollen lagen dem österreichischen Tenor Daniel Johannsen am besten. Er sang mit schallender Stimme, natürlicher Flexibilität im Tempo und einem überzeugenden Gesichtsausdruck, wobei er sich (gemäß einem deutschsprachigen Konzertbesucher, der neben mir saß) auch durchaus einiger Dialektwendungen bediente. Eingedenk seiner ursprünglichen Ausbildung zum Kirchenmusiker und Organisten, empfand man, daß Johannsen die Orchesterparts bzw. Klavierauszüge seiner Arien völlig beherrscht, was ihm erlaubt, die vokalen Linien mit der Begleitung sehr gut in Einklang zu bringen. Behutsam changierte er die Sehnsuchtsempfindungen in den einladenden Rufen am Beginn und Ende von ›Komm in die Gondel‹ aus Johann Strauß’ ›Eine Nacht in Venedig‹. Eine deutliche Wehmut machte sich im Publikum breit (und zwar nicht nur bei den gebürtigen Österreichern), als Johannsen ›Grüß mir mein Wien‹ aus Emmerich Kálmáns ›Gräfin Mariza‹ anstimmte. ...«

Operetta gala (works by J. Strauss Sohn, Fr. Lehár, E. Kálmán and others) together with the soprano Amanda Gosier and the pianist George Peachey as part of the “Embassy Series” in the forum of the Austrian Embassy in Washington, DC, on Mai 19, 2007

Michael Lodico in the Washington, DC, culture blog IONARTS on Mai 21, 2007: “The Austrian Embassy hosted the popular Embassy Series with a program of works from operetta and opera. Though somewhat lighter in character, the performance Saturday evening involved much fine singing. Works of Johann Strauss, Jr., Gounod, Bizet, and Franz Lehár (among others) filled the program, with the works of Strauss (1825-1899) and Lehár (1870-1949) representative of the respective Golden and Silver ages of Viennese operetta (as indicated in the thorough program notes.)
Austrian tenor Daniel Johannsen best assumed the satiric roles. With a ringing voice, he sang with a natural flexibility in tempo, convincing facial expression, and textual nuance – even, according to a native concert-goer seated beside me, doing a number in dialect. Considering his prior training in church music and organ, one sensed a full comprehension of the orchestral parts (reductions), which allowed Johannsen to match his vocal line very well with the accompaniments. He carefully put forth the affect of longing on the repeated word ‘Komm’ in ‘Komm in die Gondel’ (Enter into the Gondola) from Strauss’s Eine ‘Nacht in Venedig’ (A Night in Venice). There was a collective sense of homesickness, by native and non-native Austrians alike, in Johannsen’s rendition of ‘Grüss mir mein Wien’ (Greet my Vienna for me) from Gräfin Mariza (Countess Maritza) of Emmerich Kálmán (1882-1953).

American Soprano Amanda Gosier sang most impressively in ‘Csárdás’ from ‘Die Fledermaus.’ It was here that she seemed to really enjoy herself, which fixed earlier intonation problems and an overall hesitance to take the stage and embrace the audience. Gosier had an impressive ability to sing lightly in very high registers, though one might have wished for a wider, more open sound in louder moments.

At multiple points in the concert, Jerome Barry, Artistic Director of the Embassy Series, gave lengthy announcements about upcoming concerts. During the intermission, Barry had an eleven-year-old boy-soprano voice student of his sing Schubert (Ave Maria) and Handel (O Thou that Tellest Good Tidings to Zion) selections in a very mannered way – including hand gestures. The audience was very polite. Listeners later sweetly hummed along with the encore of the evening, which was another selection of Lehár.”



R. I. Mayr, Musica Sacra — Eine ORF-CD der Reihe »Alte Musik« (ORF SACD 477) mit geistlichen Konzerten des Schärdinger Barockkomponisten Rupert Ignaz Mayr (1646 – 1712), die im Rahmen des Jubiläumskonzerts »25 Jahre Brunnenthaler Konzertsommer« Ende Juni 2006 entstand. Unter der Leitung von Christoph Hammer musizierten die Neue Hofkapelle München sowie Ulrike Hofbauer (Sopran), Matthias Lucht (Altus), Daniel Johannsen (Tenor) und Dominik Wörner (Baß).

Die renommierte französische Fachzeitschrift DIAPASON (1/2007) prämiert diese Aufnahme mit vier (von fünf erreichbaren) Stimmgabeln, und der Rezensent Jean-Luc Macia empfiehlt sie folgendermaßen: »... Die CD beginnt mit vier knappen Motetten, die zugleich an Schütz und die Vielfalt der venezianischen Musik erinnern: vier Solisten dialogisieren oder vereinen sich zu einem kleinen Chor, begleitet von Violinen und dem Continuo in glühendem Konzertieren. Dann folgt ein großartiges Confitebor tibi, Domine für Tenor, Violinen und Baß, das wie aus Monteverdis Feder geflossen zu sein scheint: Koloraturen, frenetische Verzierungen, leuchtende Melodien, variantenreiche Rhythmik, stürmische Virtuosität der Violinen und eine ansprechende Sensibilität schaffen eine gefühlsstarke, bisweilen sogar verführerische Atmosphäre. Das in sich geschlossenste Stück beschließt die Platte: Consideratio Fructus peccati, Mors animae. [...] Dieses Werk ist ebenso wie die vorhergehenden Motetten von den Instrumentalisten (exzellente Violinen) und vier Sängern mit Leidenschaft, Frische und Stilsicherheit interpretiert worden. Eine schöne Aufnahme.« (Übersetzung: Bernhard Drobig)

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Des weiteren rezensiert David Vickers im Londoner Musikjournal Gramophone (nach eigenen Angaben »the world’s best classical music magazine«) wie folgt: »... Die flexible und dennoch liebliche Stimme des Tenors Daniel Johannsen klingt auch in den unmenschlich schweren Passagen von Confitebor tibi herausragend gut. ...« (Übersetzung: D. J.)

Duo-Liederabend (gemeinsam mit Dominik Wörner, Baßbariton, sowie Barbara Baun und Simon Bucher, Klavier) mit Liedern und Kammermusik von W. A. Mozart und R. Schumann — zur Eröffnung des 16. Kirchheimer Konzertwinters am 29. 9. 2006 in der prot. Kirche von Kirchheim/Weinstraße

Roland Happersberger in der Rheinpfalz vom 2. 10. 2006: »Ein Liederabend von außerordentlicher Qualität [...], der fast zwei Stunden lang spannend und packend blieb. Die Eröffnung bereits nahm ungemein für sich ein: Johannsen erschien mit einem Blumentopf in der Hand und sang Mozarts berühmtes ›Veilchen‹ nach Goethe, eigentlich das einzige Mozartlied auf einen namhaften Text. Johannsen traf genau den rechten Ton, die Mitte zwischen schlichtem und kunstreichem Ausdruck, gefiel durch seine natürlich und klar klingende Stimme und die kaum merkliche Ironie, die er bisweilen, wenn ein Text dies einem jetzigen Betrachter nahelegt, leicht über sein Singen streute. Solcherart sang er auch die ›Verschweigung‹, ein unterhaltsames Liedchen auf einen im pseudoantikischen Hirtenstil tändelnden Text von Weiße. [...]
Schon in diesen vier Mozartliedern bewiesen Johannsen, Wörner und Baun eine Kompetenz und Harmonie, die keine Wünsche offen ließ. [...]
Es folgten zwölf weitere Vertonungen Schumanns nach Heine, in denen Wörner und Johannsen, Bucher und Baun sich abwechselten und manchmal – es waren stets besonders intensive Momente – zu viert zu hören waren. Insgesamt kann man sagen, daß beide Musikerpaare einander herrlich ergänzten: Zu Johannsens leichtem, schlankem, in der Textausdeutung agilem Tenor, der über herrliche Spitzentöne verfügt, bildete Wörners sonorer, kraftvoller, dramatisch gestaltender Baßbariton einen wirksamen Kontrast, während die kompetente Klavierbegleitung Bauns und Buchers sich nur in interpretatorischen Nuancen zu unterscheiden schien. [...] Und dann der ›Belsazar‹, ohnehin eine der packendsten Balladen, die es gibt: Mit welcher Sicherheit, mit welchem dramatischen Instinkt, mit welcher Schönheit des Klanges Johannsen das machte, ist nicht zu schildern. In der großen Generalpause stockte dem Publikum der Atem. [...] Nach den Heineliedern wäre man schon mehr als zufrieden gewesen. Dennoch vermochten auch die spanischen Liebeslieder nach Geibel ebenso wie die vierhändigen, vorzüglich gespielten Ballszenen zu entzücken.«

F. Mendelssohn Bartholdy, Lobgesang, op. 52 — Abschlußkonzert der Chorakademie Krems am 16. 7. 2005 in der Alten Reitschule von Schloß Grafenegg gemeinsam mit dem Niederösterreichischen Kammerorchester und dem Akademiechor (Ltg.: Erwin Ortner)

Walter Dobner in der Presse vom 19. 7. 2005: »... So hörte man neben dem Chor der Teilnehmer der Akademie auch drei Solisten: die bereits mit Mozart souverän reüssierende Ildikó Raimondi, den ab kommender Saison zum Ensemble der Wiener Volksoper zählenden hellklaren Sopran Daniela Fally sowie den Dietrich-Fischer-Dieskau- und Robert-Holl-Schüler Daniel Johannsen, der sich durch klare Artikulation, plastische Gestaltung und weit gespanntes Volumen für größere Aufgaben empfiehlt. Er war die Entdeckung dieses Chorakademie-Finales. ...«


Konzert im Rahmen von »Musica Juventutis« am 20. 2. 2005 im Schubert-Saal des Wiener Konzerthauses gemeinsam mit Daniel Pilz (Viola da gamba), Ewald Donhoffer (Cembalo) und barocker französischer Kammermusik (Brossard, Campra und Montéclair)

Wilhelm Sinkovicz in der Presse vom 22. 2. 2005: »... Wie breit die Palette österreichischen Musikantentums ist, bewies der jüngste Abend des von Norbert Brunner gegründete, verdienstvollen Konzerthaus-Reigens ›Musica juventutis‹. [...] Der Tenor Daniel Johannsen demonstrierte im Verein mit Daniel Pilz (Gambe) und Ewald Donhoffer (Cembalo), wie sich fein modellierter Gesang von verhaltener Expressivität mit ebensolchem Instrumentalklang zu barocker Kammermusik feinster Prägung verdichten kann. Das Musikland feiert fröhliche Urständ, lernt man da. ...«

J. Haydn, Die Schöpfung (Uriel) — Konzert im Rahmen der »Concerts de l’Avent« gemeinsam mit dem Ensemble Vocal de Villars-sur-Glâne und dem Wiener Concert-Verein (Ltg.: Philippe Morard) am 17. 12. 2004 in der Pfarrkirche von Villars-sur-Glâne (CH)

Philippe Mottet-Rio in der Freiburger Zeitung La Liberté vom 21. 12. 2004: »Eine triumphale Haydn-Schöpfung. [...] Wie ein Adler. Der Tenor Daniel Johannsen, ein perfekter Evangelist, gestaltete jede Silbe seines Textes ohne Anstrengung, seine Stimme hob sich vom Ensemble ab — mit der Leichtigkeit eines Adlers. ...«

Gedenkfeier anläßlich von Franz Schuberts 175. Todestag am 19. 11. 2003 im Steinernen Saal des Bundeskanzleramtes (auf Einladung von Dr. Wolfgang Schüssel)

Werner Beninger in der Presse vom 21. 11. 2003: »... Daniel Johannsen, ein Schüler Robert Holls, begleitet von Margit Fussi, trug mit der richtigen Melancholie Lieder mit zum politischen Grübeln verführenden Titeln vor wie ›Wohin?‹, ›Halt!‹, ›Der Einsame‹, oder ›Im Abendrot‹. Diese romantische Verzauberung genossen Nationalratspräsident Andreas Khol, Kunststaatssekretär Franz Morak [...] sowie viele Erstbesucher im Kanzleramt. ...«

Konzert mit Werken von J. S. Bach und G. Fr. Händel gemeinsam mit Carlos Mena (Countertenor) sowie dem bach consort wien (Ltg.: Rubén Dubrovsky) am 21. 10. 2003 im Palau de la música catalana in Barcelona

Lluis Trullén in der Revista musical catalana vom November 2003 (Übersetzung von R. Dubrovsky): »... Bei seinem ersten Auftritt auf der Iberischen Halbinsel zeigte der bach consort wien sein gesamtes musikalisches Talent, das ihm, trotz seines kurzen Bestehens von nur vier Jahren, einen vorrangigen Platz in der Welt der Alten Musik eingeräumt hat. [...] Aufschlußreich wurde die Suche nach einem ausbalancierten, aber zugleich kontrastreichen Klangbild in den Versionen der Kantaten von Bach und Händel, die der Tenor Daniel Johannsen sowie der Countertenor Carlos Mena anboten. Es wird sich lohnen, die Karrieren beider Sänger, 1978 und 1971 geboren, weiterhin zu verfolgen. Aufgrund ihres besonderen Timbres und einer zweifelsfreien Technik konzertierten sie bereits mit wichtigen Ensembles und erlangten große internationale Anerkennung. [...] Bei Daniel Johannnsen muß man hervorheben, daß seine Stimme aufgrund der Farbe und der Leichtigkeit, mit der er alle Höhen erreicht, optimal ist, um den komplexesten Rollen des Barockoratoriums gerecht zu werden. [...] Eine der vielversprechendsten (de facto schon verwirklichten) Stimmen für Barockmusik und gewisses klassisches und romantisches Repertoire. ...«

»Nun schlag die Laut in zwey / Das Spilen ist vorbey...« — Konzert mit dem Ensemble conSequenza. (Ltg.: Thomas Engel) am 15. 11. 2002 in der Feldkircher Pforte

Anna Mika in der Neuen Vorarlberger Tageszeitung vom 17. 11. 2002: »... Und damit sollen auch die SängerInnen dieses Abend gewürdigt werden. Sie alle, Barbara Fink (Sopran), Markus Forster (Altus) und Samuel Zünd (Bariton), machten ihre Sache gut, doch der Tenor Daniel Johannsen war ihnen allen überlegen. Seine Stimme ist hell und leicht timbriert und klingt trotzdem weich, und alles, was er singt, bringt er mit selbstverständlicher Natürlichkeit und umfassender Identifikation. So wurde die Tenorkantate ›O süßer, o freundlicher, o gütiger Herr Jesu Christe‹ von Heinrich Schütz zum Brennpunkt des Programmes. ...«


H. Distler, Choralpassion, op. 7 (Evangelist) — Konzerte mit dem Concentus Vocalis Wien (Ltg.: Herbert Böck) am 8. 3. (Salzburg) und 9. 3. 2002 (Rankweil)

Salzburger Nachrichten vom 11. 3. 2002: »... Ein markanter Teil am beeindruckenden Gelingen kam vom Evangelisten Daniel Johannsen, der mit seinem biegsamen Tenor deklamatorische Aussagekraft und sensible Gesangskultur auf persönliche Weise zu verbinden wusste. ...«

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Neue Vorarlberger Tageszeitung vom 12. 3. 2002: »... Zuvorderst ist da Daniel Johannsen als ein unglaublich facettenreicher Evangelist zu nennen. ...«

J. Haydn, Die Jahreszeiten (Lukas) — Konzert mit dem Arnold Schoenberg Chor (Ltg.: Erwin Ortner) beim Musikfestival St. Gallen (Stmk.) am 26. 8. 2000

Walther Neumann in der Kleinen Zeitung vom 28. 8. 2000: »... mit besten Musikern aus nah und fern [...] und drei gleichwertigen Vokalsolisten: Geradezu ideal harmonierten der renommierte Wiener Bassist Anton Scharinger, der junge burgenländische Tenor Daniel Johannsen (22) und die aus Bayern stammende Sopranistin Julia Bauer. ...«

J. S. Bach, Weihnachts-Oratorium (Kantaten I – III; Evangelist und Arie) — Konzert mit der Kantorei der Heilandskirche Graz (Ltg.: Matthias Krampe) am 18. 12. 1999 in Graz

Kleine Zeitung vom 20. 12. 1999: »... Unter den Solisten stachen insbesondere die wohlgefällige und deklamationsgenaue Stimme des Nachwuchstenors Daniel Johannsen und der dunkle, voluminöse Alt von Elvira Soukop hervor. ...«

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